Hüls: Mysteriöser Hund soll Schafe gerissen haben

Handelt es sich bei dem „wolfsähnlichen Tier“ um einen entlaufenen Husky?

Krefeld/Niederrhein. Landwirte und Jäger im Bereich Krefeld-Hüls und Kempen-Tönisberg sind in Sorge. Der Grund ist ein mysteriöser Hund, der im Krefelder Norden insgesamt acht Schafe von Landwirten gerissen haben soll.

„Bei zwei Tieren war die Bauchdecke offen, und die Gedärme waren herausgerissen worden. Die anderen Schafe waren zu stark verwest, um etwas zu erkennen.“ Das berichtet Paul Nothers. Der 79-Jährige ist ein bekannter Vertreter der Jägerschaft und wohnt in Hüls. Einige Schafe waren offenbar schon vor Wochen angegriffen worden, was aber zunächst unbemerkt geblieben war. Bei der Polizei sind Anfang August Anzeigen gegen Unbekannt eingegangen — bislang eingeordnet als „Gewalt gegen Sachen“.

Einige Zeit vorher, Mitte Juli, hatte der Enkel von Nothers eine Beobachtung in einem Schafsgatter gemacht. Der 15-Jährige berichtete seinem Großvater später von einem „wolfsähnlichen Hund“.

Zeugen beschreiben das Tier außerdem als groß wie ein Schäferhund, mit einem hellen, fast weißen Kopf. Ein Bekannter von Paul Nothers hat es in Tönisberg gesehen, der 79-Jährige selbst entdeckte es auf einem Feld in Hüls. Sogar eine nächtliche Aufnahme gibt es, die eine Foto-Falle gemacht hat. Zu sehen sind unter anderem eine Schnauze und spitze Ohren.

Nothers meint, es könnte sich um einen Husky handeln. Eine Hündin dieser Rasse wird seit Mitte Juni in Tönisvorst vermisst. Immer wieder wurde „Samira“ seitdem gesichtet (unter anderem am Kempener Baggersee Königshütte) konnte aber bislang nicht eingefangen werden.

Ob dieser entlaufene Husky für die toten Schafe verantwortlich ist, kann derzeit niemand mit absoluter Sicherheit sagen, auch wenn einiges dafür spricht. Einen letzen Hinweis auf ihren Hund erhielten die Halter am 15. Juli. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Husky auf einem Pferdehof in Kempen-Voesch gesichtet. Davor tauchte „Samira“ in Hüls auf. Doch auch extra aufgebaute Futterstellen brachten den Fängern kein Glück.

Laut Paul Nothers dürfen Jäger nur dann eingreifen, wenn ein Hund „jagdbares Wild“ tötet — was bei Schafen nicht der Fall ist. Das heißt allerdings auch: Sollte der mysteriöse Hund dabei erwischt werden, wie er beispielsweise ein Reh angreift, könnte auf ihn geschossen werden.

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