Horten-Haus: Abschied von der Wabenfassade

Krefeld. Die Tage des Horten-Hauses am Ostwall sind gezählt — und damit auch die der markanten Fassade, die ab den 1960er Jahren alle Kaufhäuser der Kette umgab. Nach dem Willen von Firmenchef Helmut Horten sollten die Gebäude durch die einheitliche Wabenfassade sofort als Horten-Haus erkennbar sein.

Der Architekt Egon Eiermann entwarf die ornamentalen Aluminium- und Keramikbausteine in der Größe von 50 mal 50 Zentimeter, die auch Hortenkacheln genannt wurden. Durch zweiflügelige Türen gelangte man nach außen. Tauben nutzen die Fassaden gerne als Nistplatz.

Nicht der Architekt Egon Eiermann, sondern der ebenso bekannte Architekt Prof. Helmut Hentrich hat die Fassade für das Horten-Haus in Krefeld entworfen. Aufmerksam haben der frühere WZ-Redakteur Michael Hausmanns und der Krefelder Stadtplaner Paul Alfred Kesseler dieses Foto betrachtet und anschließend der Redaktion diesen Hinweis gegeben. Kaufhaus-Eigentümer Helmut Horten hatte die Entwicklung und Erprobung der markentypischen Wabenfassade mehreren Architekten gleichzeitig übertragen, so auch Egon Eiermann.

Die Stadt Krefeld hingegen habe den Fassadenvorschlag beim Neubau abgelehnt und stattdessen den gebürtigen Krefelder Prof. Hentrich damit beauftragt. Helmut Horten habe dem zugestimmt. Das ist auch der Grund, weshalb die Fassade in Krefeld nie unter Denkmalschutz gestellt wurde und nun abgerissen werden darf. Hentrich übrigens gestaltete die Tonhalle in Düsseldorf, das Thyssen-Dreischeiben-Hochhaus, das Standard Bank Center in Johannesburg und vieles mehr. yp

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