Holländer stellt im Rathaus die Stadion-Neubaupläne vor

Auf Stadt und KFC sollen keine Kosten zukommen. Investor will Bau durch zusätzliche Nutzfläche finanzieren.

Krefeld. Die Idee eines Stadionneubaus für den KFC Uerdingen soll morgen ab 17 Uhr erstmals der Krefelder Politik präsentiert werden. Auf der Fraktionsvorsitzendenkonferenz wird der mögliche niederländische Investor Hessel Meijer von der Firma Wyckerveste sein Konzept für die Arena vorstellen.

Dabei sollen, wie beispielsweise in Kerkrade oder Zwolle erfolgreich erprobt, die Flächen unterhalb der Tribünen und in unmittelbarer Stadionnähe kommerziell vermarktet werden. Mit etwa 40.000 bis 50.000 Quadratmetern gewerblicher Fläche soll sich der Stadionneubau finanzieren lassen. Einen konkreten Standort für das Stadion gibt es noch nicht, das Gelände müsste jedoch von der Stadt gestellt werden.

Neben den Fraktionsspitzen werden im Rathaus auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Sportdezernent Thomas Visser sowie Vertreter des KFC Uerdingen anwesend sein. KFC-Trainer Eric van der Luer wird zudem einen Ausblick auf die geplante Entwicklung des Oberligisten geben, der bereits den Aufstieg in die Regionalliga so gut wie in der Tasche hat.

Während Krefeld auf ein neues Stadion hofft, sorgt die neue Arena in Aachen bundesweit für Schlagzeilen. Der ehemalige Erstligaverein Alemannia Aachen kann sich das 2009 eröffnete Stadion nicht leisten. Beim Drittligisten sind die Kassen leer, die Einnahmen aus dem Spielbetrieb reichen nicht. Die Stadt Aachen und das Land NRW fordern als Gläubiger 1,8 Millionen Euro Jahresmiete. Die Alemannia im Insolvenzverfahren kann sich aber nur 600.000 Euro erlauben.

Zuletzt wurde daher sogar über einen Umzug in das etwa 30 Kilometer entfernte Jülich oder in das niederländische Kerkrade diskutiert, wodurch der neue Tivoli leer stehen würde. Das 32.960 Zuschauer fassende Fußballstadion wurde ohne gewerbliche Nutzfläche von der Hellmich-Gruppe aus Dinslaken gebaut.

Das Konzept von Wyckerveste unterlag im Ausschreibungsverfahren. Hessel Meijer, der Inhaber und Geschäftsführer von Wyckerveste, erinnert sich: „Wir waren in Aachen der einzige Kandidat in der Ausschreibung, der gesagt hat, wir wollen nur ein kommerzielles Projekt realisieren. Wir glaubten nämlich nicht, dass ein Fußballverein wie Alemannia Aachen imstande ist, Kosten von mehr als 50 Millionen Euro für ein Stadion zu stemmen. Leider haben wir recht behalten.“

Da bei dem in Krefeld diskutierten Konzept keinerlei Kosten für Bau oder Miete auf den KFC Uerdingen zukämen und die Stadt nicht als Geldgeber fungieren müsste, könnte sich die Aachener Geschichte hier so nicht wiederholen.

Sportlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich der KFC Uerdingen und Alemannia Aachen in der kommenden Saison auf Augenhöhe in der Regionalliga begegnen werden.

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