Hochwasserschutz im Süden: 20 Millionen Euro für Rheindeich

Südlich von Krefeld wird der Rheindeich für 20 Millionen Euro saniert. Der Ausbau bringt zusätzlichen Hochwasserschutz auch für Gellep.

Krefeld. Die Dimensionen sind gigantisch: 850.000 Kubikmeter Erdreich müssen bei der nun beginnenden Erneuerung des Rheindeichs auf einer Länge von sechs Kilometern bewegt werden. "Würde diese Menge mit Lastwagen transportiert, würde die Schlange bis nach Südtirol reichen", erklärt Matthias Unzeitig, Verbandstechniker des Deichverbands Meerbusch-Lank.

Auf einer Strecke von sechs Kilometern zwischen dem südlichen Langst-Kierst und Nierst und Gellep wird der Deich in den kommenden zwei Jahren erhöht, ausgebaut und dessen Landseite für Rettungskräfte zugänglich gemacht - notwendig im Falle eines Hochwassers. Die Krone soll auf 4,50 Meter angehoben werden. Dort oben soll der Deich 4,50 Meter breit sein. Der Fuß des Deichs wird auf 30 bis 50 Meter verbreitert werden.

Daraus ergibt sich eine flachere Böschung, die besser mit Sandsäcken verstärkt werden kann. Außerdem sollen Durchlassbauwerke und ein neues Deichtor am Langster Fährhaus errichtet werden. Von den 20 Millionen Euro, die der Ausbau kosten soll, trägt das Land 16 Millionen. Der zweite Bauabschnitt zwischen Rheinstrom-Kilometer 753,8 (Ortslage Langst-Kierst) und Kilometer 760,5 reicht 200 Meter in das Stadtgebiet Krefeld hinein.

Durch die Deichanlage werden auch Teile des Krefelder Stadtgebietes, insbesondere Gellep, vor Hochwasser geschützt, betont Petra Weber, Deichgräfin der Stadt Krefeld.

440.000 Kubikmeter Boden werden über Wasser angeliefert. Alle diese Schiffe würden sich - wären sie wie auf einer Kette aufgezogen - von Meerbusch bis Wesel aneinanderreihen. 850.000 Kubikmeter Erdreich müssen bewegt werden. Die Arbeiten, die nur in der als hochwassersicher geltenden Phase von April bis Oktober stattfinden, sollen in zwei Jahren abgeschlossen sein.

Auch der Rheindeich in Uerdingen soll saniert werden. Allerdings hat die Krefelder Stadtverwaltung von der Bezirksregierung noch keinen Termin für die Erörterung der Pläne bekommen. Krefelds Deichgräfin, Petra Weber, rechnet deshalb nicht mehr mit einem entsprechenden Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung. Red

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