Helios-Klinikum Herzchirurgie als Meilenstein

Vor 20 Jahren hat die Klinik auf dem Krankenhaus-Gelände am Lutherplatz ihre Arbeit aufgenommen.

Helios-Klinikum: Herzchirurgie als Meilenstein
Foto: Jochmann/ Altgaßen

Krefeld. Als größte Bürgerinitiative Krefelds hat der frühere Oberbürgermeister Dieter Pützhofen die Stiftung Herzchirurgie einst bezeichnet. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass vor 20 Jahren auf dem Gelände des Klinikums Krefeld die neue Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie eingeweiht werden konnte. Der sechsgeschossige Klinikbau stellte damals ein Novum in der Bundesrepublik dar: Er wurde zu einem großen Teil aus Spenden finanziert.

Zwölf Millionen Mark hatte die Stiftung dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums zugesagt. Die Kosten für den Neubau waren mit über 42 Millionen angesetzt. Aufgrund der vorhandenen guten Infrastruktur im Klinikum bekam im Dezember 1988 die Stadt Krefeld den Zuschlag für eine neue Herzchirurgie in NRW. Über 3000 Spenden von Einzelpersonen, Vereinen und Firmen sind in die neue Herzchirurgie geflossen.

„Der Neubau schließt eine große Lücke in der medizinischen Versorgung“, hatte Prof. Dr. Klaus-Dieter Grosser, Direktor der damaligen Medizinischen Klinik I. damals zur Eröffnung gesagt. Bis dahin betrugen die Wartezeiten für Bypass-Operationen drei bis sechs Monate. Die Patienten wurden in Göttingen, Brüssel oder Antwerpen operiert. Die Wartezeit und die Umstände waren laut Grosser für manchen herzkranken Patienten gefährlich lang. Auch die Patienten, die zunächst auf eine Untersuchung von Herzfunktionen und Herzklappen warteten, hatten immer mehr zugenommen.

Am 5. Juli 1995 konnte die neue Herzklinik ihre Arbeit aufnehmen. Das Team unter Leitung von Klinikdirektor Dr. Hans Greve schloss an diesem Tag bei einer jungen Krefelderin das angeborene Loch in der Herzscheidewand. Einen Tag später folgte die erste Bypass-Operation. In den ersten drei Monaten stieg die Zahl der täglichen Herzoperationen auf vier. Im ersten Jahr waren es schon 450. Von da an wurden in den zwei Operationssälen, bei zehn Betten auf der Intensivstation und 30 Betten auf der Normalpflegestation, jährlich rund 1000 Operationen durchgeführt. Zuzüglich der rund 400 Ballonaufweitungen bei Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen.

Bis heute wurden rund 20 000 große herzchirurgische Eingriffe an der Klinik für Herz- und herznahe Gefäßchirurgie durchgeführt. Sie ist heute im Helios-Klinikum mit der Kardiologie zum Herzzentrum zusammengefasst.

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