Helios-Betriebsrat: Jede weitere Stelle, die gestrichen wird, tut weh

Siegfried Bendt nennt die Herausforderungen, die ihn im Klinikum als neuer Vorsitzender des Betriebsrats erwarten.

Krefeld. Seit gut drei Wochen ist Siegfried Bendt der neue Betriebsratsvorsitzende des Helios-Klinikums Krefeld. Dennoch ist er ein alter Gewerkschafts-Hase. Zunächst saß er im Personalrat der Krefelder Krankenanstalten, nach der Rechtsumwandlung in eine gGmbH dann als ordentliches Mitglied im neuen Betriebsrat. Seit März 1996 ist er freigestellt für das Amt. Die WZ sprach mit ihm über seine neue Aufgabe und neue Herausforderungen.

Siegfried Bendt: Nicht so ganz. Seit 1996 bin ich als Betriebsratsmitglied für die Arbeit in diesem Gremium freigestellt. Die letzten drei Jahre war ich Stellvertreter von Jürgen Hilgers. Da konnte ich schon eine Menge Erfahrung sammeln. Dennoch wird es schwer werden, in die Riesen-Schuhe zu schlüpfen, die mir mein Vorgänger hinterlassen hat.

Bendt: Mit der Unterstützung aller. Ich bin froh, dass von den 19 Betriebsratsmitgliedern zwölf altverdiente mir zur Seite stehen. In Wahlkampfzeiten sind wir zwar Gegner, aber die übrige Zeit sind wir ein Team.

Bendt: 1978 bin ich in die ÖTV eingetreten, die 2001 in der neuen Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgegangen ist. Mit Blick auf die heutige Zeit wünschte ich mir, dass noch mehr Mitarbeiter in die Gewerkschaft eintreten, am liebsten natürlich bei Verdi. Doch das Verständnis für die Notwendigkeit ist in den vergangenen Jahren etwas verlorengegangen.

Bendt: Nein. Im Gegenteil. Meilensteine in meiner Betriebsratsarbeit sind in den 90er-Jahren die Umwandlung in die GmbH gewesen und 2007 der Verkauf der städtischen Tochtergesellschaft an den privaten Träger Helios.

Bendt: Uns als Betriebsrat werden die restrukturierenden Maßnahmen im Klinikum am meisten beschäftigen. Die Stellen in den nicht medizinischen Berufen werden drastisch zusammenschrumpfen. Das tut mir für die betroffenen Menschen in der Seele weh, wenn es auch aus wirtschaftlichen Gesichtsgründen notwendig erscheint. Wir haben keine Möglichkeit, das zu verhindern. Dennoch sind wir und vor allem ich stolz darauf, dass wir sozialverträgliche Lösungen so hingekriegt haben, wie sie jetzt sind.

Bendt: Mit der Unterstützung der Mitarbeiter und durch einen konstruktiven, kritischen Dialog. Den möchte ich weiterführen.

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