Hehler bietet geklaute Luxusautos zum Kauf an

Der 36-jährige Angeklagte aus Düsseldorf gesteht direkt bei Verhandlungsbeginn.

Krefeld. Direkt zu Beginn gab es ein Geständnis: Ein 36-jähriger Angeklagte aus dem Kosovo hat bei der Hauptverhandlung am Amtsgericht den Anklagevorwurf der gewerblichen Hehlerei in vollem Umfang eingeräumt — in zwei Fälle hatte der Staatsanwalt Anklage erhoben.

Demnach hat der als freier Autohändler unter anderem für ein Krefelder Autohaus arbeitende Mann zwei gestohlene Fahrzeuge der Marken BMW und Mercedes von einem ihm bekannten Autohändler aus Aachen in Kommission genommen und mit Gewinn an seinem Wohnort Düsseldorf verkauft. Der Angeklagte bestritt jedoch gewusst zu haben, dass die Fahrzeuge in Belgien gestohlen und mit gefälschten Identifikationsnummern sowie falschen Papieren versehen worden waren.

Diese sogenannten „Dublettenfahrzeuge“ sind Autos gleicher Marke, die unter dieser Nummer auch anderswo registriert sind — in dem Fall in den Niederlanden. Angeblich handelte es sich um belgische Leasingfahrzeuge, die in Deutschland zugelassen waren.

Einen neuen BMW im Wert von 40 000 Euro, der im belgischen Cortil entwendet wurde, verkaufte der Angeklagte gegen Ratenzahlung für 19 000 Euro an einen Nachbarn. Davon zahlte er vereinbarte 13 500 Euro an den Aachener Händler. Bei einem Mercedes Benz im Wert von 32 000 Euro, der im belgischen Hoegaarden gestohlen wurde, kam es nicht mehr zum Verkauf, weil die Polizei das Fahrzeug inzwischen sichergestellt hatte. Zur Verschleierung der Herkunft der Fahrzeuge diente auch, dass sie in Heidelberg zugelassen wurden.

Richter und Staatsanwalt wollen jetzt klären, ob hinter der Tat vielleicht eine Gruppe steckt. Dafür müssen in weiteren Verhandlungen Zeugen vernommen und von der Polizei abgehörte Telefonate ausgewertet werden. wop

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