Hauptfriedhof: Schnellere Rettung

Neue Schilder sollen Orientierung der Hilfskräfte verbessern.

Krefeld. Ein halbes Jahr, nachdem die Stadt mehr Sicherheit für den Hauptfriedhof versprochen hat, folgen nun Taten: Durch eine Beschilderung sollen Irrfahrten des Rettungsdienstes auf dem 54 Hektar großen Gelände künftig der Vergangenheit angehören. Das sagte Stadtsprecher Michael Streubel auf WZ-Anfrage.

Wenn die Witterung es zulasse, sollen schon in der kommenden Woche Hinweise installiert werden, auf denen der eigene Standort eindeutig zu erkennen ist. In den Rettungswagen und bei der Feuerwehr-Leitstelle soll es dann entsprechende Einsatzpläne geben, über die die gekennzeichnete Stelle schnell gefunden werden kann.

"Solche Pläne sind nicht neu. Sie verwenden wir bei Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätzen beispielsweise für das Bleichpfad-Hochhaus, um Wohnungen schneller zu finden", sagt Dr. Ulrich Lenssen, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes in Krefeld.

Dass die Rettung auf dem Hauptfriedhof möglicherweise zu spät kommen könnte, darauf hatte die WZ bereits im Frühjahr vergangenen Jahres hingewiesen. Als einer von zwei Urnenträgern zusammensackte und blau anlief, wählte sein Kollege auf dem Handy die Notrufnummer112.

Allerdings wusste er nicht, wie er dem Rettungsdienst beschreiben sollte, wo genau er ist. Grabfeld47 - das sagte der Feuerwehr nichts und hätte ihr auch nichts gebracht, weil auf dem Friedhofsgelände keine entsprechenden Wegweiser vorhanden sind. Und zum Eingang laufen und den Kollegen zurücklassen wollte er auch nicht.

Ein zufällig vorbeikommender Gärtner lotste letztlich die Retter mit seinem Elektrowagen zum Einsatzort. Nach dem WZ-Bericht über den Vorfall reiften deshalb bei der Stadt Überlegungen für einen Notfallplan.

Zwar besteht nach Angaben der Feuerwehr mittlerweile die Möglichkeit, Handys zu orten, um den Standort zu ermitteln. Doch nur Mobiltelefone, die über GPS verfügen, können auch auf den Meter genau gefunden werden.

Bei anderen Handys liegt die Genauigkeit allerdings bei gerade einmal 100 Metern oder sogar noch mehr. Auf dem Hauptfriedhof könne es auch mit diesen modernen Hilfsmitteln schwierig werden, Rettungsdienst und Patient zusammenzubringen, so Lenssen.

Dass sich die Problematik nun durch Einsatzpläne der Friedhofsverwaltung ändern könnte, freut den Mediziner. Sie würden in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt, so Stadtsprecher Streubel.

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