Hauptfriedhof: Die letzte Ruhestätte wird ein sicherer Ort

Die Stadt will Schilder aufstellen, damit bei Notfällen in Zukunft schneller Hilfe zur Stelle ist.

Krefeld. Nach mehreren medizinischen Notfällen plant die Stadt ein Notfallsystem für den 54 Hektar großen Hauptfriedhof.

Im April berichtete die WZ bereits über den Sargträger Kurt Kehrenbach, der einen dieser Vorfälle hautnah miterleben musste. Er wollte mit seinem Kollegen eine Urne herabsenken, als diesem übel wurde und er nach einigen Metern zusammenbrach. "Mein Kollege drehte sich auf den Rücken und lief blau im Gesicht an", sagte Kehrenbach.

Er wählte den Notruf, doch was sollte er der Zentrale sagen? Kehrenbach: "Neuer Teil und Feld 47. Das waren die einzigen Informationen, die ich nennen konnte."

Doch die nutzten nicht viel, denn die Einsatzwagen verfügen nicht über einen Lageplan des Friedhofs.

Auch die Übersicht am Friedhofseingang informiert bislang nur über die Lage von Gedenkstätten sowie über die Standorte von Trauerhalle und Krematorium.

"Glücklicherweise kam ein Gärtner in einem Elektro-Wagen vorbei, der brachte den Notarzt zu uns.", berichtete Kehrenbach. "Ich habe mich sehr hilflos gefühlt."

Auch der Rettungsdienst ist betroffen. "Viele ältere Menschen sind auf dem Friedhof unterwegs. Wenn wir dorthin ausrücken, ist es meist ernst.", sagte Uli Lenssen, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der WZ im April. Da sei es ein Risiko, wenn die Retter nicht genau wüssten wohin sie müssen.

Doch das soll sich nun ändern. "Wir befinden uns zwar noch in der Überlegungsphase", sagt Michael Streubel vom Stadtpresseamt. "Aber Hinweise in Form von Steinen oder Rohrpfostenschildern sind in der Planung."

114 Standorte sind dafür bereits festgelegt, es ist aber noch unklar, wie die Zeichen aussehen werden. Streubel: "Es geht erst einmal darum, dass die Koordinaten im Notfall in das Handy getippt werden." Damit die Feuerwehr alles erreichen kann, bekommen die Rettungswagen Lagepläne mit den entsprechenden Bezeichnungen und Koordinaten.

Die Stadt möchte das Projekt noch dieses Jahr in die Realität umsetzen, was Kurt Kehrenbach und alle Friedhofsbesucher sicherlich freuen wird. Kehrenbach: "Ich fühle mich seit dem Vorfall damals unwohl."

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