Grüne nehmen Kurzzeitpflege unter die Lupe

Sayhan Yilmaz hat für den nächsten Sozialausschuss einen Fragenkatalog zusammengestellt.

Grüne nehmen Kurzzeitpflege unter die Lupe
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Kurzzeitpflegeplätze sind in Krefeld Mangelware. Vor allem nach einer frühzeitigen Entlassung aus dem Krankenhaus oder bei einem pflegerischen Notfall sind diese Angebote sehr gefragt — doch häufig schwer zu bekommen (wie die WZ berichtete). Sayhan Yilmaz von den Grünen hat das zum Anlass genommen, für den nächsten Sozialausschuss am 9. Mai einen Sachstandsbericht von der Verwaltung zu erbeten.

Per Antrag geht der Grünen-Ratsherr auf die Problematik in Krefeld ein. Laut der vom Rat verabschiedeten Pflegebedarfsplanung sind derzeit für Krefeld 42 feste Plätze und 127 sogenannte eingestreute Plätzen ausgewiesen. Bei Bedarf werden die eingestreuten Plätze jedoch für die stationäre und damit dauerhafte Unterbringung genutzt. Das ist laut vieler Betreiber inzwischen fast überall der Fall.

Yilmaz will deshalb wissen, welche Einrichtungen derzeit Kurzzeitpatienten aufnehmen? Über welche Aufnahmekapazitäten sie tatsächlich verfügen? Ob es möglich ist, die Aufnahme von Patienten aus dem Stadtteil für die jeweiligen Einrichtungen verpflichtend zu machen?

Bislang gibt es laut WZ-Recherche nur einen Träger in Krefeld, der auch nachts oder am Wochenende neue Kurzzeitpatienten aufnimmt. Yilmaz möchte von der Verwaltung deshalb wissen, in welchen Einrichtungen Nachtaufnahmen möglich sind?

Träger haben in der Vergangenheit darüber berichtet, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten mit Krankenkassen bei der Abrechnung von Kurzzeitpflege komme. Auch der Personalnotstand auf dem Arbeitsmarkt und der hohe Kostenfaktor für Fachpersonal in der Kurzzeitpflege seien danach ein Grund, weshalb die Träger eher Langzeit- statt Kurzzeitpatienten aufnehmen.

Die Verwaltung habe laut Yilmaz bislang diese Hinweise nicht widerlegt. „Auch nach den bisherigen Einlassungen der Verwaltung besteht seitens meiner Fraktion noch immer die Sorge, dass die in der Bedarfsplanung aufgeführten Zahlen real nicht ausreichend hinterlegt sind,. . . es mögliche Kapazitätsprobleme gibt.“ Auch gebe es den Vorwurf, dass in manchen Einrichtungen „schwierigen“, das heißt pflegeintensiven Patienten die Aufnahme verweigert würde. Zu den Fragen soll die Verwaltung in einer Vorlage im nächsten Sozialausschuss Stellung beziehen.

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