Kultur Großes Treffen der Majestäten

Beim Krefelder Theaterball war in diesem Jahr das Motto „königlich“ entscheidend für das Ambiente und das Programm.

Krefeld. Wenn Rio Reiser, Marie Antoinette und Kleopatra alle unter den illustren Akteuren des Abends verweilen, ist wieder Zeit für den Krefelder Theaterball. Bereits mit Betreten des Theaterfoyers tauchten die Ballgäste in eine andere Welt ein. Und die Robe manch einer Besucherin konnte ohne Probleme mit den ausgefallenen Kostümen, die das Theater eigens zu diesem Zweck im gesamten Haus ausgestellt hatte, mithalten.

Alles königlich, wo das Auge auch hinsah. Bei der Eröffnung im großen Saal wurde mit Gaetano Donizettis Ouvertüre aus „Roberto Devereux“ ein wahrlich royaler Beginn gezaubert. Nach einer Begrüßungsrede von Generalintendant Michael Grosse, der sich nicht nur bei allen Partnern und Helfern königlich bedankte, sondern auch den neuen musikalischen Leiter Diego Martín-Etxebarría willkommen hieß, folgten sieben Stücke, die von Sophie Witte, Rafael Bruck, Debra Hays, Gabriela Kuhn, Andrew Nolen und Michael Siemon vorgetragen wurden.

"Königliches" Ambiente beim Theaterball
25 Bilder

"Königliches" Ambiente beim Theaterball

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Witte überzeugte in Ambroise Thomas’ Stück „Je suis Titania“ das Publikum mit ihrer Stimme, die sie exzellent und mit großer Leichtigkeit bis in die hohen Töne bewegte. Für Heiterkeit sorgte die amüsante Darstellung von Kuhn und Nolen zum Klassiker „Shall we dance“ von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein ebenso wie die Darstellung Wittes in Johann Strauß’ „Spiel ich die Unschuld vom Lande“. Neben dem Auftritt des Ballett-Ensembles mit Flávia Harada, Yoko Osaki, Amelia Seth, Illya Gorobets, Robin Perizonius und Radoslaw Rusiecki war dies ein sehr abwechslungsreicher Beginn des Abend, in den die Zuschauer vom kompletten Ensemble mit den Worten „Stoßt an und huldigt im Vereine“ aus der Fledermaus von Johann Strauß entlassen wurden.

Im gesamten Foyer erwartete die Ballbesucher daraufhin ein Mahl, das jeden König zufrieden gestimmt hätte. Wie bereits in den Vorjahren, zauberte Gastronom Viktor Furth erlesene Köstlichkeiten, die für den weiteren Abend mit viel Tanz stärkten: Von ofenfrischer Kalbsschulter über Hirschragout bis hin zu einem vegetarischen Auberginenauflauf konnten die Besucher sich kulinarisch verwöhnen lassen. Besonders großen Ansturm fand auch die Dessert-Bar, an der selbst gemachtes Amarena-Eis als einzigartiger Genuss, bayerische Creme mit Himbeermark und Birnen-Knusper-Kuchen mit Eierlikör und Krokant zum Dahinschmelzen einluden.

Kultur: Großes Treffen der Majestäten
Foto: Dirk Jochmann

Im Glasfoyer boten die King’s (and Queen’s) Singers kurz darauf eine atemberaubende A-cappella-Darbietung. So zauberte der Beatles-Klassiker „Blackbird“ dem gesamten Publikum ein Lächeln ins Gesicht. Leise — und von den wunderschönen Stimmen von Julia Danz, Agnes Thorsteins, Xianghu Alexander Liu, Rafael Bruck, Andrew Nolen, Shinyoung Yeo getragen — wuchs das kleine Vöglein über sich hinaus. Aber auch der Mann mit der Maske hielt Einzug im Glasfoyer. Mit „All I ask for you“ sang das Ensemble einen Klassiker aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Das Phantom der Oper“.

Währenddessen konnten die Tanzfreudigen unter den Ballgästen bereits ihrer Leidenschaft zur Musik des Jochen Hartman-Hilters Swing-Orchestra mit Sabina Murza und Band im großen Saal frönen. Zu Hits von Adele oder James Brown begann hier ein königlicher Tanzmarathon, der sich später in der Mediothek fortsetzen sollte. Hier schufen die Killer Queens eine gänzlich neue Interpretation der Queen-Klassiker wie „We will rock you“, „Who wants to live forever“ oder „Don’t stop me now“.

Esther Keil, Denise Matthey, Helen Wendt, Jochen Kilian und Kim Jovy erschufen — als königliche Majestäten kostümiert — eine einzigartige Atmosphäre, die die Besucher nicht nur begeistert mitsummen, sondern auch tanzen ließen. Einen Höhepunkt des Ballabends legte Adrian Linke als Rio Reiser — der „König von Deutschland“ — in der Mitternachtsshow auf die Bühne des großen Saals, in dem danach bis in die frühen Morgenstunden weiter hochherrschaftlich gefeiert wurde.

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