Größter Risikofaktor für Demenz: das Alter

Eine Podiumsdiskussion am Mittwoch in der Friedenskirche beschäftigt sich mit der Diagnose Demenz. Die Alzheimer Gesellschaft informiert über die Erkrankung. Bei früher Diagnose gibt es hilfreiche Therapien.

Krefeld. Es ist das große Thema der Zukunft - Demenz. Und es ist immer das Thema einer ganzen Familie und nicht nur des Betroffenen. Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Krefeld sowie ärztlicher Direktor der Alexianer Krefeld GmbH und Chefarzt der Klinik für Neurologie ist täglich mit den Konsequenzen konfrontiert, die die Diagnose Demenz auslöst: Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, persönliche Überforderung. Doch es gibt Wege zur Hilfe. Eine Podiumsdiskussion am Mittwoch in der Friedenskirche beschäftigt sich mit der Diagnose Demenz.

Das größte Risiko, an Demenz zu erkranken, ist das Alter. Je älter die Gesellschaft wird, desto mehr demenzielle Erkrankungen sind festzustellen. Demenz ist nicht vererbbar, dennoch, so Dr. von Giesen, "können wir eine familiäre Disposition feststellen, wenn in mehreren Generationen zuvor Demenz aufgetreten ist."

Die Diagnose ist nicht das Ende. Vielmehr oft der Anfang eines neuen, besseren Lebens im Alltag. Denn vor der Diagnose liegen für viele Angehörige oft schwere Jahre voller Spannungen, Unverständnis, auch Wut und Aggression, über das offensichtliche und immer größer werdende Unvermögen des Erkrankten.

Von Giesen: "Oft dauert es Jahre, bis die Patienten zu uns kommen. Dabei bestehen bei einer relativ frühzeitigen Diagnose heute sehr gute Möglichkeiten, Demenz medikamentös und therapeutisch in den Griff zu bekommen."

Die Diagnose beginnt zu Hause. Beim genauen Hinschauen. Beim Erkennen, dass etwas nicht so ist, wie es sein soll. Der nächste Weg führt zum Hausarzt. Der kann am ehesten einschätzen, ob eine Erkrankung vorliegt. Dazu benötigt er die Hilfe der Angehörigen, denn "jede Demenzdiagnostik ist individuell, jede Therapie auf den Einzelnen zugeschnitten."

So brauche der eine Kranke den täglichen Spaziergang mit dem Hund, der andere eine bestimmt Radiosendung, um seine persönliche Alltagsstruktur zu finden, ohne die eine Verbesserung des Krankheitsbildes nicht möglich ist.

"Wir können nur Problem lösen, die wir kennen. Dann allerdings ist der Krankheitsverlauf über viele Jahre positiv zu beeinflussen."

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