Gelduba Grabung in Gellep: Archäologen entdecken Töpferofen

Krefeld. Neues von der archäologischen Grabung in Gellep: Dr. Hans Peter Schletter und das Grabungsteam erforschen zurzeit die römische Zivilsiedlung am römischen Kastell Gelduba und haben nun einen Ofen freigelegt.

Der freigelegte Töpferofen

Der freigelegte Töpferofen

Foto: Stadt Krefeld

„In Krefeld-Gellep haben wir noch nicht so einen Töpferofen ausgegraben“, sagt Schletter. Er wurde in die Erde gemauert, misst gut zwei Meter im Durchmesser und verfügt über eine Frischluftzufuhr.

Der Ofen aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert nach Christus wurde aus Dachziegeln anfertigt, die wohl in der Nähe hergestellt wurden. Durch den Ofenbrand haben sie sich erst verfestigt, was sich an den Verfärbung der Innen- beziehungsweise Außenseite erkennen lässt. Die Römer nutzten den Ofen, um einfache Gebrauchskeramik zu produzieren. Im Boden zeichnet sich zudem — angrenzend an den Ofen — eine viereckige Konstruktion ab. Ob diese im Zusammenhang mit dem Ofen steht, das gilt es noch zu ermitteln.

Nach mehreren Jahren ist das Museum Burg Linn wieder in Krefeld-Gellep tätig. Unter der Leitung des Krefelder Stadtarchäologen Dr. Hans-Peter Schletter gräbt ein Team aus Archäologen, Grabungstechnikern und Studenten auf einer Fläche von 3,7 Hektar seit April im römisch-fränkischen Gräberfeld und im Bereich der römischen Siedlung „Gelduba“.

Auslöser für diese Ausgrabung ist die geplante Getreidemühle der österreichischen Good Mills Group, die an dieser Stelle entstehen soll. Ohne vorherige archäologische Ausgrabung würden durch das Bauvorhaben bedeutende Informationen an dem archäologischen Fundplatz verloren gehen.

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