Golo Maurer spricht über deutsche Maler in Italien

Der Bibliotheksdirektor der Bibliotheca Hertziana in Rom tritt am 17. Januar im Rahmen der Reihe „Wissen tanken“ auf.

Golo Maurer spricht über deutsche Maler in Italien
Foto: Archiv DJ

Mitte. Italien soll für deutsche Künstler seit dem späten 18. Jahrhundert das Sehnsuchtsziel schlechthin gewesen sein. Das Land diente als Projektionsfläche für all das, was in den deutschen Staaten weder denkbar noch machbar schien. In der Reihe „Wissen tanken“ der Freunde der Kunstmuseen Krefeld ist am Mittwoch, 17. Januar, Golo Maurer zu Gast. Im Kaiser-Wilhelm-Museum hält er um 19 Uhr den Vortrag „Deutsche Maler in Italien. Sehnsucht und Ratlosigkeit“.

Maurer promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Untersuchung zu Michelangelos Architekturzeichnungen im Fach Kunstgeschichte. Er habilitierte an der Universität Wien zum Thema „Italien als Erlebnis und Vorstellung — Landschaftswahrnehmung deutscher Künstler und Reisender 1780 bis 1870“. Seit 2015 ist er Bibliotheksdirektor an der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom.

Anlass des Vortrags in Krefeld ist die Ausstellung „Der unersättliche Blick. Die Reisen des Landschaftsmalers Adolf Höninghaus“ im Kaiser-Wilhelm-Museum. Italien war das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, egal ob es dabei um künstlerische, persönliche oder auch gesellschaftliche Visionen und Freiheiten ging.

Vordergründig schien dies bestens funktioniert zu haben. Doch standen neben der Erfüllung solcher Hoffnungen eben auch Ängste, Enttäuschungen und Ratlosigkeit. Im Rückblick erwies sich Italien nicht selten als biografische Falle, als totes Gleis für künstlerische Ambitionen und persönliche Hoffnungen, ein Aspekt, über den damals wie heute lieber geschwiegen wird. Die Vortragsreihe „Wissen tanken“ rückt unterschiedliche aktuelle und geschichtliche Aspekte aus Kunst und Design in den Fokus.

Interdisziplinäre Ansätze, die über kunsthistorische und theoretische Fragestellungen hinausgehen, Zusammenhänge mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen thematisieren und gesellschaftliche Auswirkungen in den Blick nehmen erhalten dabei besonderes Gewicht. Die Ausgangspunkte der einzelnen Vorträge finden sich sowohl in dem breiten thematischen Spektrum der Sammlung wie auch in den Wechselausstellungen der Kunstmuseen Krefeld.

Der Eintritt beträgt drei, ermäßigt 1,50 Euro. Weitere Informationen gibt es unter

kunstmuseenkrefeld.de

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