Gesucht: Ein guter Ferienjob

Jetzt gehen Schüler wieder auf Stellensuche: Nicht so leicht haben es alle, die noch nicht volljährig sind.

Krefeld. Ob für den neuen Roller, ein Wochenende in London mit Freunden oder als Grundstein für den Führerschein: Zusätzliches Geld können Schüler immer gebrauchen. Deshalb werden sich in den nächsten Wochen wieder hunderte Krefelder Jugendliche um eine Arbeitsstelle für die bevorstehenden Sommerferien bemühen.

Wencke Petersen-Mehringer von der Arbeitsagentur Krefeld kennt diese Bemühungen. „Wir hatten bis vor wenigen Jahren als eine der letzten Agenturen in Deutschland ein Ferienjobbüro. Das lief aber so schleppend, dass wir es inzwischen eingestellt haben.“ Sie empfiehlt jungen Leuten, sich direkt in den Betrieben vorzustellen. Vor allem Jugendliche unter 18 Jahren hätten so erfahrungsgemäß bessere Chancen als mit einer schriftlichen Bewerbung.

Thorsten Hellwig, Hotelverband Nordrhein

Volljährigen seien praktisch keine Grenzen gesetzt, auch Urlaubsvertretungen in Büros oder Schichtarbeit seien möglich. „Von daher ist es für 18-Jährige eigentlich sehr leicht, einen Ferienjob zu finden“, sagt Petersen-Mehringer. Eine grundsätzliche Empfehlung spricht sie jedoch für Ferienjobber jeden Alters aus: „Natürlich will man Geld verdienen, doch es lohnt sich, einen Ferienjob in einer Branche zu suchen, in der man später ohnehin arbeiten möchte. So sammelt man schon früh wertvolle Erfahrungen.“

Wer in der Gastronomie einen Platz sucht, habe gute Chancen, berichtet Thorsten Hellwig vom Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein. „Wer sich für einen Job in einer Kneipe oder im Restaurant interessiert, sollte sich am besten persönlich beim Inhaber vorstellen.“ Doch auch hier gilt: Wer über 18 ist, hat es deutlich einfacher. Das liegt an den Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes (siehe Kasten).

Weniger Chancen auf Arbeit in der schulfreien Zeit bestehen dagegen in der Landwirtschaft. Aus der Kreisbauernschaft heißt es, alle eingesetzten Erntehelfer seien professionelle Kräfte aus Osteuropa. Daher würden Schülerjobs zumeist nicht angeboten.

Ein verhältnismäßig großer Markt besteht jedoch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinnützige Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen und das Rote Kreuz suchen über Internetplattformen für Schüler- und Studentenjobs häufig sogenannte Dialoger, die an Info-Ständen Spender werben.

Thomas Ziegler, Gewerkschaftssekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), gibt noch einen Hinweis für alle, die schon einen Ferienjob gefunden haben: „Auch das sind Jobs, die fair entlohnt werden sollten.“

Er rät deshalb, zu Beginn der Arbeit einen Vertrag mit dem Arbeitgeber zu schließen, in dem Aufgaben, Arbeitszeiten und der Lohn klar festgelegt sind. Außerdem sollten Jugendliche sich nicht scheuen, Verstöße gegen das Gesetz zum Jugendarbeitsschutz zu melden. Zuständig sind entweder das Gewerbeaufsichtsamt oder das Amt für Arbeitsschutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort