Gellep-Stratum: Karneval unter Bekannten

In familiärer Atmosphäre zogen die Narren durch die engen Straßen in Gellep-Stratum.

Krefeld-Gellep-Stratum. Wenn die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß mit ihren rund 200 Mitgliedern und vielen weiteren Mitwirkenden anderer Vereine mit dem kleinen, aber farbenfrohen Tulpensonntagszug durch die engen Straßen von Gellep-Stratum zieht, geht es familiär zu.

Nachbarn haben gemeinsame Stehtische und Partyzelte aufgebaut und beugen dem Schneegestöber und den eisigen Temperaturen mit Heißgetränken vor. Dann wird den Narren zugejubelt, darunter Familienmitglieder, Vereinskollegen und Bekannte. Man kennt sich, hält ein Schwätzchen mit den Zugteilnehmern und tauscht Getränke gegen Kamellen und andere Süßigkeiten.

Das diesjährige Umzugsmotto heißt "Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff" und zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Zug, angefangen mit dem Prinzenwagen mit Prinz Bernhard I. Angelehnt ist das Motto an das ehemalige Kastell Gelduba, das die Römer als Befestigungsanlage am Rhein im heutigen Stadtteil Gellep gründeten. Die römischen Legionäre Plinius und Tacitus sollen dort dereinst mit einem sinkenden Schiff angelandet sein.

So ist auch der Männergesangsverein Gellep-Stratum zum 60-jährigen Jubiläum mit einem Piratenschiff und 45 prächtig gekleideten Gardisten unterwegs. Das Pfarrorchester St. Andreas stellt auf seinem Wagen das sinkende Schiff nach und heizt den Narren entlang des Zuges kräftig mit Blasmusik ein. Auch die kriegerischen Wikinger passen als Seefahrer ins Bild und teilen als Senioren des Fußballvereins TUS ihren Spaß mit den Zuschauern.

Die TUSsies von der Gymnastikgruppe des TUS ziehen als Stewardessen vorbei. Kommentar: "Außer Schiffsreisen gibt es auch noch die Airline zum Verreisen." Daneben ziehen viele weitere Fußgruppen durchs Dorf, unter anderem die kleinen Herzchen von Blau-Weiß im Alter von drei bis zwölf Jahren, der "pfundige" Frauen-Elferrat, der seinen Winterspeck abtrainiert, die Zocker vom Kirchenchor St. Andreas und die Spaßvögel, die das Biotop im Latumer Bruch erhalten wollen.

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