Heimat Geismühle: Flügel drehen sich seit zehn Jahren

Seit 2007 ist die Geismühle wieder funktionstüchtig. Der Bauverein feiert das Jubiläum.

Oppum. Es war ein Augenblick mit Gänsehautgefühl, als sich die Flügel der Geismühle nach ewigen Zeiten 2007 erstmals wieder drehten. Der Wind fuhr in die auf den Holzgattern liegenden Segeltücher, und mit einem mächtigen Rauschen setzten sich die Flügel in Bewegung. Das ist jetzt zehn Jahre her.

Ein Grund für alle Mitglieder des Bauvereins Geismühle zu feiern. Sie gedachten des denkwürdigen Tages vor zehn Jahren mit Kartoffelsalat und Bierchen. Dabei war den tatkräftigen Frauen und Männern der ersten Stunde klar: Wenn wir die Mühlenruine an der A 57 sanieren, wollen wir auch Müller lernen und Mehl mahlen. Das hat geklappt.

„Es hätte eine schönere Jahreszeit sein können als tiefer Winter, um mit der Sanierung der Geismühle zu starten“, erinnert sich Willi Hanenberg, der zweite Vorsitzende des Vereins, der sich 2004 gründete. Denn es ist Januar 2005 und bitterkalt, als das historische Gemäuer aus seinem Dornröschenschlaf erweckt wird. Wer herantrat, hörte Hämmern und Klopfen im alten Bauwerk, es wurden Hammer und Meißel geschwungen. Die Fugen mussten ausgekratzt werden. Alter, weicher Kalkputz und Mörtel wurde abgeschlagen und rieselte von den Wänden bis ins Erdgeschoss, dass es auf den Bohlen nur so knirschte.

Ein halbes Dutzend Männer, die bald unter dem Namen „Mühlenspechte“ in die Geschichte des Bauwerks eingehen werden, saß damals auf Kisten oder stand vor den Wänden und arbeitete freiwillig in der Kälte. Keiner wollte mehr viel Zeit verstreichen lassen, alle wollten sehen, dass sich die Mühlenflügel bald wieder drehen, und opferten die Freizeit.

„Uns trieb der Heimatgedanke“, sagt Hanenberg. „Die Sanierung war eine tolle Idee. Wir haben uns spontan entschlossen zu helfen, denn wir sind ja im Schatten der Mühle aufgewachsen.“ Ziel war es, das Gebäude, dessen erste Teile um 1300 errichtet wurden, nicht weiter dem Verfall preiszugeben, sondern es wieder funktionstüchtig zu machen. Hanenberg: „Es machte Spaß und Staub. Und auf das Ergebnis sind wir alle stolz.“

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