Gefahrenzone Schicksbaum: Todesfälle und uneinsichtige Autofahrer

Krefeld. Die tragischen Verkehrsunfälle mit zwei Toten aus der jüngeren Vergangenheit machen die Besucher betroffen. Der Vater eines der Opfer, Frank Schmidt, meldet sich und beklagt den Unfallschwerpunkt an der Kreuzung Am Schicksbaum/ Ortmannsheide.

Obwohl Tempo 30 wegen der nahen Grundschule vorgeschrieben sei, fuhren viele Autofahrer viel schneller, ohne dass die Polizei kontrolliere.

Das Rad seiner toten Tochter habe 25 Meter vom Unfallauto entfernt gelegen — ein Beleg für zu hohe Geschwindigkeit. Einen Ortstermin und den Einblick in ein Verkehrsgutachten habe man ihm verwehrt, Zeugen seien nicht gehört worden und ein Gerichtsprozess habe nicht stattgefunden, klagt der Vater. Von der Stadt habe er erfahren, dass eine Verkehrsänderung durch eine Umgehung nicht vorgesehen sei, damit der Verkehr Richtung Kempen nicht beeinträchtigt werde.

Krefeld hautnah: Diskussion Bezirk West
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Ludwig Schiffmann vom Bürgerverein Kempener Feld unterstützt den Vater und möchte die dicht besiedelten Gebiete rund um Schicksbaum und Kempener Allee vom Verkehr entlastet wissen. Er versteht nicht, warum die einst geplante West-Umgehung zwischen Hückelsmay und Venloer Straße nicht umgesetzt wurde, obwohl sich der Bund mit 30 Millionen Euro beteiligen wolle. Menzer dazu: „Der Stadtrat hat sich von der Westumgehung verabschiedet.“

Einen weiteren Verkehrstoten gab es an der Oberbenrader Straße/ Hückelsmay. Experte Rainer Behrens von der Verkehrswacht berichtet, dass es dort 2016 fünf Unfälle gab und versucht wurde, die Kreuzung durch geänderte Ampelschaltung und Verkehrszeichen zu entschärfen. „Ab 2018 wird die Kreuzung durch einen Kreisverkehr ersetzt“, so Menzer. Die Frage von Birgit Koenen, ob der Lkw-Verkehr dort verboten werde, verneint er, wegen der ansässigen Firmen.

Behrens berichtet von den beiden stark befahrenen und unfallträchtigen Kreisverkehren in der Gutenbergstraße. Ernest Schönberger vom Bürgerverein Grenzland versteht die Verkehrsphilosophie nicht, wonach an beiden Kreiseln unterschiedliche Wegführungen für Radfahrer umgesetzt wurden. Menzer erläutert, dass dies auf Wunsch des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) erfolgt sei. Radfahrer, die dort auf dem Bürgersteig weiterfahren und später unangekündigt die Straße queren, seien schlimmer als die Autofahrer, sagt Behrens. Er empfiehlt, auf der Straße zu bleiben. Dieser Meinung ist auch Heinz-Werner Knoop, der regelmäßig durch den Bezirk radelt: „Die rot markierten Fahrradstreifen erfordern Kontakt zu den Autofahrern und sind viel gefährlicher, als auf der Straße zu bleiben.“

Hans-Peter Glasmacher möchte künftig an Gesprächen über markante Verkehrsregeländerungen teilnehmen und fordert, dass Bürger an Ortsbegehungen beteiligt werden. Menzer sagt dies zu — „ohne Verkehrskommission“. wop

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