Gebäudemanagement: Experte hält Verwaltungsvorschlag nicht für sinnvoll

Fachmann hält Anstalt öffentlichen Rechts fürs Gebäudemanagement exotisch und rechtlich fragwürdig.

Krefeld. Expertenrat hat sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zum Thema Gebäudemanagement der Stadtverwaltung geholt. Robert Kösling, Fachmann für urbane und kommunale Infrastruktur, erläuterte vor rund 60 städtischen Mitarbeitern in der Aula der Ter-Meer-Schule strategische Konzepte für die Lösung städtischer Probleme.

Die Bildung einer Anstalt öffentlichen Rechts (AöR), wie sie die Verwaltungsspitze ins Gespräch gebracht hat, sei kein brauchbares Modell. Die Anstalt, in der die rund 480 betroffenen Mitarbeiter der Stadt arbeiten sollen, bezeichnete Kösling als eher "exotisch".

In keiner größeren Kommune in Nordrhein-Westfalen sei sie als Lösung der Fragen rund um das Gebäudemanagement realisiert worden. Im Gegenteil: Wie vor kurzem in Solingen geschehen, wird diese Rechtsform von der Bezirksregierung nicht erlaubt.

In der Regel werden bei Rechtsformänderungen in diesem Bereich meistens die Form der GmbH gwählt. Allerdings mehren sich in mehr und mehr Kommunen die Stimmen derer, die diesen Schritt als Fehler ansehen. Vorteile bringe die AöR weder bei der Geldbeschaffung, bei der Haushaltskonsolidierung und auch nicht vergaberechtlich.

Allerdings könne mit einer solchen Anstalt Personal aus dem städtischen Haushalt und Stellenplan verschoben werden und damit auch die Personalvertretung geschwächt werden.

Kösling rät der Verwaltungsspitze und der Politik, dass vor einer Änderung des Gebäudemanagements in jedem Fall die Prozesse in der derzeitigen Organisation überprüft werden.

Kösling hält die jetzige dezentrale Organisation der Gebäudeverantwortung in den Fachbereichen Schule und Sport und Bäder in Krefeld für sinnvoll. Er weist auf eine aus seiner Sicht gute Fachbereichslösung für das Gebäudemanagement in der Stadt Düsseldorf hin, wo unlängst eine Organisationsuntersuchung abgeschlossen wurde.

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