Fundamt: Die Liste der Vergesslichkeiten

Im Jahr 2008 sind 2098 Fundsachen abgegeben worden.

Krefeld. Im Verlaufe eines Jahres kommt eine ganze Menge an "Vergesslichkeit" zusammen. Das belegt die Statistik über Fundsachen, die 2008 beim städtischen Fundamt abgegeben wurden.

Die Aufstellung des Büros, das seinen Sitz zum Dienstgebäude am Hauptbahnhof verlegt hatte, liest sich folgendermaßen:

154 Dokumente (von Personal- bis Schwerbehindertenausweis), 282 Schlüssel mit und ohne Etui, 48 lose Geldbeträge, 15 Uhren und 59 Schmuckstücke, 53 elektronische Geräte (Handy, Walkman, MP3-Player), 33 Brillen, 11 Geldbörsen mit und 59 ohne Geld, 30 Taschen aller Art sowie zahlreiche Damen-, Herren- und Kinderfahrräder (insgesamt 495) sind die Artikel, die sich in den Büro- und Lagerräumen ansammeln.

Dazu kommen nicht alltägliche Funde wie einige Mikrowellen, ein Golfwagen mit Schlägern, Digital- und Analogkameras. Auch 61 "Sammelfunde" aus Kaufhäusern mit 674 Einzelteilen erreichten das städtische Fundbüro.

Insgesamt zeigen die Zahlen, dass die Ehrlichkeit der Finder in Krefeld nicht nachgelassen hat.

Eine Gesamtzahl von 2098 (im Jahr 2007 waren es 2031) Fundsachen weist das Buch für die vergangenen zwölf Monate aus. Nur 408 (390) Fundstücke konnten im gleichen Zeitraum an ihre Verlierer ausgehändigt werden, 358 mal (339 mal) erhielt der ehrliche Finder das Fundstück, weil sich kein Verlierer gemeldet hatte.

Insgesamt 102 (542) Fundsachen - hauptsächlich Fahrräder - wurden im letzten Jahr versteigert, weil sich weder der Verlierer meldete, noch der Finder das gute Stück behalten wollte.

Bei 575 (985) Fundsachen blieb diesmal nur noch die Aussonderung und "Verschrottung" übrig, weil sie - außer vielleicht für den Verlierer - keinen Wert mehr hatten, wie beispielsweise einzelne Schuhe oder Handschuhe.

Die Zahlen des Fundamtes sagen wohl einiges über die Anzahl der Funde, die im Verlaufe eines Jahres das Büro erreichen oder verlassen.

Die beiden Statistiken lassen sich allerdings nicht genau gegeneinander aufrechnen, weil die versteigerten Sachen teilweise schon als Fund im Jahr 2007 eingegangen sind, und die Funde aus den letzten Monaten des Jahres vielleicht erst im Januar an ihre Verlierer ausgehändigt werden.

Auch mancher Finder aus 2008 kann sich, wenn ein halbes Jahr verstrichen ist, seitdem er seinen Fund abgegeben hat, vielleicht noch in diesem Jahr darüber freuen, dass der Fund schließlich in seinen Besitz übergeht.

Übrigens erreichten diesmal 531 (556) Verlustmeldungen das Fundbüro. Das zeigt eine leicht sinkende Tendenz und steht in keinem Verhältnis zur großen Anzahl der Fundsachen.

Die meisten Verlierer vermissen ihr Hab und Gut anscheinend nicht oder rechnen nicht damit, dass es noch ehrliche Finder gibt.

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