Medizin Franz-Xaver Schmid: „Herzchirurgie ist Teamarbeit“

Chefarzt Professor Franz-Xaver Schmid zog zum 20-jährigen Bestehen der Herzchirurgie eine positive Bilanz.

Krefeld. „Im Juli 1995 fand die erste Herzoperation mit Herz-Lungenmaschine in Krefeld statt“, blickte Chefarzt Professor Franz-Xaver Schmid am Samstag vor vielen Festgästen auf 20 Jahre Herzchirurgie in Krefeld zurück. Seinerzeit war die neue Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie eröffnet worden. Schmid würdigte den damaligen Direktor Professor Hans Greve und den früheren Oberbürgermeister Dieter Pützhofen, die sich für das Projekt eingesetzt hatten — flankiert von einer der größten Bürgerinitiativen Krefelds.

„Zwei Jahrzehnte erscheinen heute in unserer schnelllebigen Zeit fast als Ewigkeit“, sagt Schmid. Seither habe sich die Herzchirurgie rasant entwickelt, was sich an 20 000 großen herzchirurgischen Eingriffen in den vergangenen 20 Jahren zeige. Bis über das Jahr 2000 hinaus mussten herzkranke Patienten noch mehrere Monate auf einen Eingriff warten. Das sei heute Geschichte.

Die Klinik am Helios sei fest verankert in der Region und zeichne sich durch eine innovative Hochleistungsmedizin für das Herz aus, so Schmid. Für fast alle Herzerkrankungen könne man heute ein operatives Behandlungskonzept anbieten.

Schmid, seit 2007 Chefarzt, reflektierte in seinem Vortrag die beeindruckenden „Meilensteine der Herzchirurgie“. Ein erster war 2003 die Einführung der Bypass-Operation an den Herzkranzgefäßen ohne Herz-Lungenmaschine. Die erste minimal-invasive, videoassistierte Mitralklappen-OP folgte 2008. Seither werden auch patientenschonende Eingriffe mit kleiner Herzlungenmaschine durchgeführt sowie Aortenklappen am schlagenden Herzen eingesetzt.

Ein Highlight sei die Inbetriebnahme eines Hybrid-Operationssaales 2011 gewesen, der die minimal-invasive Herzchirurgie und die Kardiologie mit Herz-Kreislauferkrankungen vereine.

Vor allem die Patienten profitieren laut Schmid von diesen Innovationen. So müsse heute der Brustkorb nicht mehr komplett durchtrennt werden. Oft genüge eine Öffnung zwischen den Rippen oder über die Leiste, um Aortenklappen oder Stent-Prothesen einzusetzen. Die moderne Technik belaste die oft älteren Patienten erheblich weniger, verkürze die Aufenthaltszeit in der Klinik und reduziere den Schmerzmittelbedarf.

Neben dem technischen Fortschritt sei der Erfolg auch der patientenorientierten interdisziplinären Teamarbeit geschuldet, lobte Schmid alle betroffenen medizinischen Bereiche. Diese Ausrichtung sei erst mit dem Umzug in das neu erbaute Herzzentrum Krefeld-Niederrhein im vergangenen Jahr verwirklicht worden. Der Erfolg wirke sich auch auf die Zahl der Herzpatienten aus. „Wir kratzen in diesem Jahr an der 1000er-Marke. 20 Jahre Herzchirurgie sind für uns auch zu einer Herzensangelegenheit geworden.“

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