Frachtzentrum: Sorgen wegen geplanter Vergrößerung

BZV will Verkehrssituation im Vorfeld geklärt wissen. Deutsche Post soll sich an Ausbaukosten beteiligen.

Frachtzentrum: Sorgen wegen geplanter Vergrößerung
Foto: A. Bischof

West. Die geplante Vergrößerung des Postfrachtzentrums der Deutschen Post an der Anrather Straße und das befürchtete steigende Verkehrsaufkommen treibt einigen Politikern der Bezirksvertretung (BZV) West die Sorgenfalten auf die Stirn, zumal auch die Verdoppelung des Gewerbegebietes Fichtenhain anstehe. Da dieses Gebiet, auf dem die Post arbeitet und erweitern möchte, erstmals mit einem Bebauungsplan versehen wird, nahmen die Politiker die Vorlage über den Aufstellungs- und Offenlagebeschluss in der Sitzung zur Kenntnis, hatten aber kritische Anmerkungen. Heinz-Albert Schmitz (CDU): „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Verkehrssituation im Vorfeld geklärt werden muss. Es ist ungewiss, wie viele Sprinter die neue Ausfahrt benutzen. Wird es einen Rückstau auf der Anrather Straße geben?“

Ebenso sieht er, dass es im Bereich der Ampelkreuzung mit der Hückelsmaystraße keinen gesicherten Übergang auf östlicher Seite für Radfahrer, Fußgänger und Reiter gebe. „Dabei führt der Weg ins Naherholungsgebiet. Im Bereich des Südpark-Eingangs — etwa 200 Meter von der Kreuzung entfernt — muss die Straße ausgebaut werden. Hier ist sie bis zum Werk Outokumpu auf 500 Metern für Lkw zu schmal. Die Stadt baut den Radweg schon auf eigene Kosten.“

Auch der Zugang zum Park gestalte sich wenig bürgerfreundlich. „Die Besucher müssen über eine Rampe herabgehen und stehen beim Heraufkommen auf der viel befahrenen Straße.“

Schmitz spricht sich dafür aus, dass sich der Antragsteller, also die Post, an den Ausbaukosten beteiligt. „Die Stadt muss nicht alles zahlen.“ Die Verwaltung will Bedenken und Anregungen prüfen und die Kosten für den Straßenbau ermitteln. Die Vergrößerung des Frachtzentrums wird nötig, da sich insbesondere durch den Anstieg des Online-Handels das Sendungsaufkommen laut Deutsche Post versiebenfacht hat. Das Paketzentrum Krefeld als einer der beiden umsatzstärksten Standorte im Bundesgebiet sei hiervon in besonderem Maße betroffen. In Krefeld ist die Menge der bearbeiteten Fracht von 2009 bis 2014 um 61 Prozent gestiegen.

Die Post hat darauf reagiert. Die Fördertechnik ist auf eine maximale Sortierkapazität von 32 000 Paketen pro Stunde aufgestockt worden. Zur Entlastung der Situation sind außerdem umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen der Außenanlagen des Paketzentrums erforderlich.

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