Krefeld Fipronil-Verdacht: Krefeld sucht Gift-Eier

Fipronil-Skandal: Das Veterinäramt in Krefeld untersucht ab Dienstag Proben aus ganz NRW auf den giftigen Stoff. Die Mitarbeiter kennen sich gut mit Fipronil aus.

Krefeld: Fipronil-Verdacht: Krefeld sucht Gift-Eier
Foto: Abi

Krefeld. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld beschäftigt sich mit dem Skandal um die mit Fipronil belasteten Eier. Jetzt beginnen die Untersuchungen der ersten Proben. Bisher war nur das entsprechende Amt in Münster in NRW dafür zuständig. „Als Freitag bekannt wurde, dass die Kapazität im Land erhöht werden muss, war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir Münster unterstützen“, sagt Martha Stappen, Leiterin des Geschäftsbereiches Analytik und Entwicklung. Erfahrungen mit „Krisen-Fällen“ hat das Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld bereits im BSE- und Pferdefleischskandal gesammelt.

Krefeld: Fipronil-Verdacht: Krefeld sucht Gift-Eier
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Die ersten Proben sind in handelsüblichen Eierkartons geliefert worden. Die eigentliche Untersuchung erfolgt in drei Schritten. Der Anfang könnte so auch in jeder Küche beobachtet werden. Lebensmittelchemiker Olivier Aust schlägt Eier auf, mixt sie mit einem handelsüblichen Küchengerät und füllt sie in zuvor beschriftete Probenbecher ab. Das Veterinäruntersuchungsamt hat ein eigenes Team, das Proben vorbereitet. „Die werden in den nächsten Tagen wahrscheinlich hauptsächlich Eier aufschlagen“, erklärt Dennig Schmitz, zuständig für die Probenplanung und -logistik. Pro Tag sollen jeweils 40 Proben, die mindestens aus 12 zusammengemixten Eiern bestehen, in Krefeld und Münster untersucht werden. Die Eier kommen auf Weisung des Landesamtes aus circa 160 Packstellen in NRW.

Das Amt in Krefeld hat jahrelange Erfahrungen mit der Untersuchunng auf Fipronil — auch in tierischen Lebensmitteln, sagt Martha Stappen, die den nächsten Arbeitsschritt so erklärt: „Wir extrahieren das Fipronil aus den Proben heraus, um dann den Gehalt in den Eiern zu bestimmen.“ Dabei wird zunächst mit verschiedenen Verfahren das Ei vom möglicherweise enthaltenen Fipronil getrennt. Dabei werden kleine Reagenzgläser mit dem Ei maschinell geschüttelt und zum Rotieren in eine Zentrifuge gegeben. In einer kleinen Lösemittelmenge bleibt am Ende das Fipronil über — oder eben nicht.

Ob das Pflanzenschutzmittel in den Eiern steckt, findet unter anderem Lebensmittelchemiker Jens Andresen in einem letzten Schritt heraus. Montag ist die Messtechnik eingestellt worden, Dienstag kann Andresen mit seiner Arbeit beginnen. Dafür wird die vom Ei getrennte Flüssigkeit in einem sogenannten Massenspektrometer untersucht. Am Ende kann Andresen auf einer grafischen Darstellung auf seinem Computer ablesen, ob Fipronil enthalten ist und ob die festgelegte Höchstmenge überschritten wird. „Für einen Probenlauf brauchen wir ungefähr zwei bis drei Tag. Das ist abhängig davon, ob Proben positiv ausfallen“, sagt Lebensmittelchemiker Jens Andresen. Falls eine Probe positiv ist, muss sie mit der Untersuchung einer zweiten Probe gegengeprüft werden. Wie lange die Mitarbeiter in Krefeld sich mit dem Eier-Skandal beschäftigen werden, ist noch nicht absehbar.

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