Fette Henn: Grüne plötzlich gegen Bebauungsvarianten

Hans Butzen beschuldigt Grünen-Fraktionschefin Heidi Matthias öffentlich, falsche Informationen verbreitet zu haben.

Hüls. Die Grünen machen einen Salto rückwärts. Wie die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias erklärte, geben die Grünen ihre bisherige Haltung zum umstrittenen Bebauungsplanverfahren B550 Fette Henn/Hinter der Papenburg in Hüls auf und sprechen sich gegen eine Bebauung aus.

Bereits im Vorfeld zu der geplanten Innenentwicklung habe es in den eigenen Reihen viele Bedenken und kontroverse Diskussionen gegeben. Bei der Fraktionssitzung am vergangenen Montag sei dann die Reißleine gezogen worden. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Bebauungsvarianten wurden einstimmig abgelehnt. Die Partei reagiert damit auch auf viel Kritik aus Hüls. Die Grünen hatten das B-Planverfahren 550 in der Bezirksvertretung Hüls gemeinsam mit Stimmen von SPD und FDP auf den Weg gebracht.

BZV-Mitglied Günter Föller rudert jetzt ebenfalls zurück. „Die Idee, eine Ökosiedlung für alle Generationen innerhalb von Hüls entstehen zu lassen, hat nicht zuletzt bei uns die Hoffnung genährt, eine Wohnbebauung auf landwirtschaftlicher Fläche in Hüls Süd-West könne dadurch verhindert werden“, erklärt Föller. „Doch mittlerweile haben wir erkannt, dass der Preis dafür zu hoch ist und CDU, SPD und FDP sich offenbar einig sind, das Baugebiet Hüls Süd-West in jedem Fall anzugehen.“

CDU spricht von grüner „Wackeldackel-Mentalität“ Als einzig mögliche Variante an der Fetten Henn komme für die Grünen nur eine flächenökonomische Mehrfamilienhausbebauung auf dem Teil der ehemaligen Gärtnerei in Betracht. Eine Idee, auf die sich die CDU in Hüls nicht einlassen will. „Das Feigenblatt einer möglichen Bebauung der ehemaligen Gärtnerei zeigt die Wackdeldackel-Mentalität der Grünen und ist wohl dem nahen Bundestagswahltermin geschuldet. Auch eine solche Variante wird es mit uns nicht geben“, erklärt der Hülser Fraktions- und Parteivorsitzende der CDU, Timo Kühn.

Unverständnis zeigt auch die SPD, die in Person des Hülser Bezirksvorstehers und SPD-Ratsherrn Hans Butzen erklärt: „Noch am vergangenen Wochenende bestand in der Hülser Kooperation von SPD, FDP und Grünen Einigkeit darüber, nach der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit in der Bürgerversammlung vor gerade einer Woche die Einholung diverser Gutachten abzuwarten und danach über die genauen Rahmenbedingungen für eine mögliche Bebauung des Areals an der Fetten Henn zu entscheiden.“

Butzen wirft der Grünen-Fraktionsvorsitzenden die Verbreitung falscher Informationen vor. „Rechtzeitig vor der Bundestagswahl und auch gegen die Hülser.“

Laut Hans Butzen und SPD-Ratsherr Martin Reyer diene „offenbar parteipolitisches Kalkül dazu, einen grünen und ökologischen Bebauungsplan für junge Familien zu verhindern“.

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