Tipps Fake-Shops: So werden Sie nicht zum Opfer

Betrüger haben mit falschen Online-Shops im Internet vor allem zur Weihnachtszeit leichtes Spiel. Die Verbraucherzentrale und die Polizei Krefeld geben Tipps, wie Konsumenten sich schützen können.

Tipps: Fake-Shops: So werden Sie nicht zum Opfer
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Krefeld. Weihnachten steht vor der Tür und der Onlinehandel boomt — das freut auch Betrüger. „Unheimlich viele Menschen haben sich bei uns gemeldet, die auf Fake-Shops im Internet reingefallen sind“, berichtet Elisabeth Elsner, Leiterin der Verbraucherzentrale Krefeld. Unter dem Motto „Achtung! Täuschend echt!“ betreiben die Verbraucherzentrale und die Polizei Krefeld derzeit Auf-klärungsarbeit, um Bürger vor Abzocke im Internet zu schützen.

Mit den Fake-Shops konnten Betrüger im Jahr 2015 alleine in NRW 7,5 Millionen Euro erbeuten. Zunächst einmal ist es wichtig, die verschiedenen Methoden zu kennen mit denen Betrüger ihre Opfer locken und dann über den Tisch ziehen. Auf gefälschten Online-Shop-Seiten werden Produkte etwa zu äußert verlockenden Preisen angeboten. Auf den Kunden wird Druck ausgeübt, indem behauptet wird, es seien nur noch wenige Exemplare des Produktes verfügbar. „Man kennt so ein ähnliches Prinzip ja von diesen Dauerwerbesendungen im Fernsehen“, sagt Kriminalhauptkommissar Hans Schneider.

Als Erstkunde einer solchen Fake-Website sei nur eine Bezahlung per Vorkasse möglich — spätestens da sollten die Alarmglocken klingeln. Wer sein Geld trotzdem an den unseriösen Shop überweist, erhält dann meist nur ein Plagiat, einen leeren Karton oder wird über Wochen vertröstet.

Schneider weiß: „Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger sind die Ermittlungen.“ Nach acht bis zehn Wochen seien alle wichtigen Kommunikationsdaten verloren, die zur Identifizierung des Betrügers beitragen könnten (etwa die IP-Adresse). „Außerdem haben die Betrüger genug Zeit, um ihr Girokonto aufzulösen und das Geld in Sicherheit zu bringen.“ Teilweise würden sogar Konten von Privatleuten als Zwischenstation fungieren. Ein Beispiel: Das Opfer überweist 200 Euro an ein normales Konto. Der Kontoinhaber kassiert zehn Prozent Provision und leitet den Restbetrag an ein Bargeldkonto weiter, von dem der Betrüger mittels Passwort anonym das Geld abheben kann. Am Ende könnte der Kontoinhaber strafrechtlich belangt werden, der eigentliche Betrüger kommt ungeschoren davon.

Grundsätzlich lautet der Appell von Verbraucherzentrale und Polizei daher: „Skeptisch bleiben.“ Folgende Möglichkeiten gibt es, Fake-Shops zu identifizieren: „Man muss genau auf die Adresse achten“, erklärt Schneider. So könne eine URL mit der Endung „.to“, „.info“ oder „.de.com“ auf eine gefälschte Website führen, die aber der echten Shop-Seite zum Verwechseln ähnlich sieht. Zudem lohne es sich immer den Namen eines unbekannten Online-Shops in eine Suchmaschine einzugeben und Kommentare, Bewertungen und Blogs zu lesen.

„Solche Dinge fallen natürlich schnell auf, und bei unseriösen Seiten werden andere Kunden von ihren Problemen berichten.“ Auch ein Impressum sollte bei einem Online-Shop vorhanden sein. Dort müssen die Handelsregister und die Umsatzsteuer-ID-Nummer angegeben sein. Ist nur eine Mailadresse angegeben, ist das Webangebot unseriös. Wer ganz sicher gehen möchte, kann auch die Handelsregisternummer recherchieren. Gefährdet, auf einen Betrug im Internet hereinzufallen, sei grundsätzlich jeder, sagt Elsner. „Junge Leute sind vielleicht fitter in der Technik, aber nicht unbedingt misstrauischer.“ Die Aufklärungsquote bei solchen Taten liege bei etwa 50 Prozent, berichtet Schneider. Die echten „Profis“ seien aber nahezu unfassbar.

Wer Opfer eines Betruges geworden ist, solle auf jeden Fall eine Strafanzeige erstatten. Nur so könne die Polizei Informationen über die Menge an Straftaten bekommen und daraufhin mit mehr Personal reagieren.

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