Fairkehr: Ein Krefelder Modell, das wirkt

Die Initiative Fairkehr erregt bundesweit Aufsehen.

Ein Kommentar von Mirko Braunheim.

Ein Kommentar von Mirko Braunheim.

Foto: Archiv

Krefeld. Es ist die gute Nachricht dieser Woche: Krefeld ist bundesweit Vorbild bei der Verkehrssicherheit. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat in einer groß angelegten Studie die Sicherheit von Fußgängern in Deutschlands Städten untersucht — und festgestellt, dass es sich in Krefeld besonders sicher leben lässt.

Der Erfolg hat einen Namen: Krefelder Fairkehr. Denn noch vor 15 Jahren war es Krefeld, das bundesweit einen traurigen Spitzenplatz bei Kinderunfällen belegte. Kaum ein Ort, in dem mehr Kinder im Vergleich zur Einwohnerzahl verunglückten als bei uns. Zum Glück wurde in Krefeld die Notbremse gezogen.

Mit welchem Erfolg, zeigt spätestens jetzt der VCD. Man gewinnt die Erkenntnis: Was für Kinder gut ist, kann für andere Verkehrsteilnehmer nicht schlecht sein. Insgesamt ist die Zahl der verletzten Fußgänger Jahr für Jahr deutlich zurückgegangen. Bei den Kindern sind es in den vergangenen 15 Jahren sogar 60 Prozent.

Möglich gemacht haben das Menschen, die — zunächst mit wissenschaftlicher Begleitung — vom Erfolg des Kampfs gegen Kinderunfälle überzeugt waren. Sie mussten gegen Kritiker ankämpfen, Klinken putzen, um Verständnis werben und Geld einfordern. Sie arbeiten bei der Stadt, der Polizei, engagieren sich bei der Verkehrswacht, leisten vieles sogar ehrenamtlich. Und haben in harter Arbeit eine echte Erfolgsstory geschrieben. Überall dort, wo die Unfallzahlen besorgniserregend gestiegen sind, schaute man daher diese Woche interessiert nach Krefeld.

„Fairkehr“ hat das Zeug zum Exportschlager. Was sich hier bewährt hat, ist auch andernorts möglich. Es wäre ein Aushängeschild, wenn ein „Krefelder Modell“ im Land derart Furore machen sollte.

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