Nachhaltigkeit Fairer Handel bald in Krefeld?

Gisela Welbers, Regionalkoordinatorin der Eine-Welt-Gruppe, will Krefeld auf dem Weg zur so genannten Fairtrade-Town begleiten.

Nachhaltigkeit: Fairer Handel bald in Krefeld?
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Die Tasse Kaffe, Tee oder Kakao zum Frühstück ist für den Großteil der Menschen, natürlich, selbstverständlich auch in Krefeld. Wie die Produkte jedoch nach Deutschland kommen und was wirklich dahintersteckt, wissen die Wenigsten.

Nachhaltigkeit: Fairer Handel bald in Krefeld?
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Die Arbeiter auf den Plantagen in Afrika, Asien oder Südamerika verdienen umgerechnet nur wenige Cents. Katastrophale Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit sind an der Tagesordnung. „Etwas daran ändern kann man bereits auf lokaler Ebene. Besonders in dem sich die Bürger und die Stadt Krefeld kommunal aktiv für den fairen Handel einsetzen“, erklärt Gisela Welbers, die als Vorsitzende der Eine-Welt-Gruppe Neuss die Arbeit am linken Niederrhein fördert.

Welbers möchte Krefeld begleiten und dabei unterstützen, eine Fairtrade-Stadt zu werden. Bereits Ende des Jahres soll der Antrag auf die Auszeichnung als „Fairtrade-Town“ abgeschickt werden. Dies sei nicht nur ein Startschuss für bewusstes Engagement in der Bevölkerung, sondern auch eine klare Positionierung als weltoffene Stadt, erklärt die 63-Jährige. Deutschlandweit gibt es bereits 453 sogenannte „Fairtrade-Towns“, die meisten davon in NRW. „Das wohl Wichtigste ist, die Fairtrade-Produkte verfügbar zu machen“, sagt Gisela Welbers.

Mindestens vier Betriebe müssen fair gehandelte Produkte anbieten

Möchte sich eine Stadt bewerben, so muss sie fünf Kriterien erfüllen. Zunächst muss ein Ratsbeschluss vorliegen. Die Eigeninitiative der Stadt beginnt damit, dass im Rathaus mindestens zwei Fairtrade Produkte angeboten und konsumiert werden. Anschließend soll eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen werden, die sich um die Organisation und die weitreichenden Aufgaben kümmert. Es muss mindestens vier Betriebe geben, in denen fair gehandelte Produkte angeboten werden.

Darüber hinaus sollen Vereine, Schulen und Kirchengemeinden dem Thema des fairen Handels beispielsweise im Rahmen von Aktionstagen mehr Aufmerksamkeit gewähren. Die Stadt muss dabei den ersten Schritt gehen.

Sobald die Bürger in Zusammenarbeit mit der Stadt ihr Engagement bewiesen haben, kann die Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Town“ abgeschickt werden. „Was die anderen Städte geschafft haben, kriegt Krefeld auch hin“, da ist sich Gisela Welbers von der Eine-Welt Initiative sicher.

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