Ermittler appellieren an herzgeschädigte Drogenopfer

Krefeld (dpa/lnw) - Die Krefelder Staatsanwaltschaft appelliert an die schwer herzgeschädigten Opfer von Partydrogen, sich bei der Polizei zu melden.

"Wir sind auf die Mithilfe der Opfer angewiesen", sagte Klaus Schreiber, Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft, am Mittwoch. Allein in Krefeld waren in kurzer Folge drei junge Menschen nach dem Konsum von Partydrogen mit schweren Herzschäden in einer Klinik vorstellig geworden. Bundesweit soll es 37 ähnliche Fälle geben. Um ermitteln zu können, ob den konsumierten Pillen hochgiftige Substanzen beigemischt waren, müssten sich die Opfer den Ermittlern anvertrauen.

Bislang habe aber keiner der Geschädigten den Schritt unternommen, hieß es bei der Krefelder Polizei. Der Klinik sind wegen der ärztlichen Schweigepflicht die Hände gebunden. Sie darf die Namen der Opfer gegen deren Willen nicht preisgeben. Die Opfer müssten als Konsumenten keine Strafe fürchten, so die Staatsanwaltschaft. Es gehe vor allem darum, die Ursache der schweren Schäden zu ermitteln und weitere Fälle zu verhindern.

Am Montag hatten Herz-Spezialisten der Helios-Kliniken in Krefeld von drei 19 bis 23 Jahre alten jungen Menschen berichtet, die innerhalb weniger Wochen mit schweren irreparablen Herzschäden durch eine Vergiftung des Herzmuskels erschienen. Alle drei klagten über Atemnot und drastischen Leistungsabfall - alle drei konsumierten seit ein bis zwei Jahren Partydrogen. Mindestens zwei der Geschädigten werden eine Herztransplantation benötigen. Welche Stoffe die Herzvergiftungen verursachten, ist bisher nicht bekannt.

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