Energiekataster für städtische Gebäude ist eine Mammutaufgabe

Im Januar soll eine komplette Übersicht der Schulen in Krefeld fertig sein.

Krefeld. 1267 städtische Gebäude gibt es in Krefeld, verteilt auf 586 Liegenschaften. Deren Unterhaltung und Verwaltung lagen bisher im Zuständigkeitsbereich verschiedener Fachbereiche der Stadt: Liegenschaften, Grünflächen, Tiefbau, Schule, Jugend, Kultur . . . Seit rund einem Jahr aber hat der neue Fachbereich Gebäudemanagement mit der zentralen Erfassung und Begutachtung (Kataster) dieser Häuser begonnen. Im Mittelpunkt stehen dabei der bauliche Zustand der Gebäude, die Außenhülle, Schadensfälle und der Energiebedarf.

Die Fäden dafür laufen im Erdgeschoss des Stadthauses zusammen. Antje Müller, Lisa Modler und Sachgebietsleiter Markus Droste sind mit der Mammutaufgabe noch über Jahre hinaus beschäftigt. Fachbereichsleiter Klaus Schavan (49) betont jedoch: „Wir haben eine Prioritätenliste, die zum Beispiel die Schulen enthält. In den über 60 städtischen Schulen wird rund die Hälfte des gesamten Energiebedarfs benötigt. Rund 60 Prozent davon sind bereits erfasst. Bis Ende dieses Jahres können wir der Politik die Unterlagen für alle Krefelder Schulen liefern.“ Die Politiker warten auf diese detaillierte Datenaufnahme dringend, weil sie auf dieser Grundlage über Schulschließungen oder Zusammenlegungen für den Schulentwicklungsplan entscheiden.

Insgesamt hat das städtische Trio bisher rund 30 Prozent des Bestandes erfasst. Darunter alle Kindertagesstätten, Stadtteilrathäuser und Betriebshöfe. Der gelernte Architekt Schavan: „Für diese 30 Prozent können wir bereits jetzt konkrete Vorschläge für energetische Verbesserungen vorlegen.“ Und er betont: „Wer Energie sparen will, muss Geld in die Hand nehmen.“ Davon müsse die Politik überzeugt werden. Schavan denkt dabei auch über neue Formen der Darstellung der Ergebnisse nach. „Wir müssen die Energie-Einsparungspotenziale wie auf einem goldenen Tablett präsentieren.“

Wenn vermittelt werde, dass mit einer nachträglichen Dämmung etwa der obersten Geschossdecke rund 30 Prozent an Energie gespart werden könnten und sich die Investition damit in wenigen Jahren amortisiert habe, dürfte die politische Zustimmung für einen solchen Schritt klar sein.

Einer besseren Personalausstattung, vor allem für die Katasterarbeit, würde sich der in Neuss geborene Klaus Schavan nicht widersetzen. „Wer würde das schon?“ Ohnehin sei sein Fachbereich noch in der Aufbauphase. Auch die personelle Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen. Schavan: „Im Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung ist durchaus noch Optimierungspotenzial erkennbar.“ Durch den neuen Fachbereich ließen sich aber jetzt schon viele Arbeiten anders als bisher machen. „Wir haben eine andere Art der Betrachtung von Aufgaben. Wir verändern die Aufgaben von der reinen Verwaltung zur aktiven und steuernden Tätigkeit.“ Die Zentralisierung der verschiedenen Teile der Verwaltung habe sich als sinnvoll erwiesen.

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