Eklat in Hüls: Rücktritt von Hans Butzen gefordert

Wolfgang Eitze wirft dem Bezirksvorsteher „politisches Versagen“ vor. Fraktionen üben scharfe Kritik.

Eklat in Hüls: Rücktritt von Hans Butzen gefordert
Foto: SPD

Hüls. Die erste Sitzung der Bezirksvertretung Hüls in diesem Jahr hatte es in sich. Zwei Stunden lang diskutierten die Mitglieder unter anderem erneut über den umstrittenen Bebauungsplan 550 „Fette Henn/Hinter der Papenburg“ . Dieser war auch Stein des Anstoßes für einen waschechten Eklat. Die Protagonisten: Das parteiunabhängige Bezirksvertretungsmitglied Wolfgang Eitze und der Hülser Vorsteher Hans Butzen. Bereits im vergangenen Jahr waren die beiden Politiker immer wieder aneinandergeraten.

Bei den Streitigkeiten ging es oftmals nicht um politische Inhalte, sondern schlichtweg um Umgangsformen. Dass diese nach Ansicht der Bezirksvertretungsmitglieder aller Fraktionen bei Wolfgang Eitze zuletzt immer öfter nicht stimmten, wurde bei einer Diskussion deutlich, die Eitze gar nicht mehr mitbekam. Bereits zu Beginn der Sitzung hatte er das Heinrich-Joeppen-Haus verlassen. Der Grund: Hans Butzen war Eitzes Aufforderung, den Tagesordnungspunkt 14 „Behandlungen von Eingaben des Bezirksverordneten Herrn Eitze“ abzusetzen, nicht gefolgt.

Eine dieser Eingaben wurde den Politikern und Besuchern der Sitzung vorgelesen: Es handelt sich um einen offenen Brief, in dem Eitze im September 2017 den Bezirksvorsteher aufforderte zurückzutreten. Der Grund? Butzen sei mit „seiner Herzensangelegenheit B-Plan 550“ gescheitert und hätte deshalb „politisch versagt“. Unter der Rücktrittsforderung ließ das parteiunabhängige BZV-Mitglied noch den Satz folgen: „Schon in der Bibel steht geschrieben: ,Erlöse uns von dem Bösen!’.“ In der Sitzung zitierte der Bezirksvorsteher weitere Mails, in denen sich Wolfgang Eitze nach Meinung aller anwesenden Politiker zu Äußerungen hinreißen ließ, die man nicht unkommentiert stehen lassen könne.

SPD-Fraktionssprecher Martin Reyer übte scharfe Kritik an den Formulierungen von Wolfgang Eitze, den er einen „Feigling“ nannte, weil er vor der Diskussion den Raum verlassen habe. „Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich ihm das aber auch ins Gesicht sagen“, so Reyer. CDU-Sprecher Timo Kühn: „Wir können gerne in der Sache streiten, aber wir sollten nicht vergessen, dass wir unsere politische Arbeit alle ehrenamtlich machen. Wolfgang Eitze hat ganz klar eine Grenze überschritten.“

Wolfgang Eitze hatte vor der Sitzung in einer Mail Einspruch gegen die aktuelle Tagesordnung eingelegt. Er kritisierte, dass seine im November und Dezember eingereichten Anträge fristgerecht eingegangen seien und trotzdem keine Berücksichtigung in der Sitzung gefunden hätten. „Dieses ordnungswidrige, zutiefst antidemokratische Verhalten öffnet der Manipulation Tür und Tor“, schrieb das Bezirksvertretungsmitglied in der gleichen Mail erneut an die Adresse von Hans Butzen gerichtet.

In Abwesenheit von Wolfgang Eitze beschlossen die übrigen Bezirksvertretungsmitglieder, alle Eingaben des parteiunabhängigen Politikers, die persönliche Verunglimpfungen beinhalten, nicht zu thematisieren.

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