Eine Messe nur für Frauen

Über 50 Anbieter informierten über Bildung, Beruf und die Balance zwischen beidem.

Krefeld. Im Foyer der Volkshochschule spielt die Frauencombo um Ute Lindemann-Degen. Nebenan, im kleinen Saal, findet eine Diskussion mit bekannten Krefelder Frauen statt, die schon im Buch "Zeitgenossinnen" Beachtung fanden. Eine Etage höher duften Kuchen und würzige Pasteten der türkischen Teilnehmerinnen.

"Wo soll ich zuerst hingehen?", ist die meist gestellte Frage der vielen Besucherinnen und auch einiger männlicher Besucher. Sie verwandeln das Haus bei der Frauenmesse "TOP 2010" bis unters Dach in einen summenden Bienenstock voll positiver Energie und Super-Stimmung. Zu finden sind knapp hundert unterschiedliche Angebote.

"Bildung, Beruf & Balance" ist die Messe zum 20.Geburtstag der Gleichstellungsstelle überschrieben. Der Tag wird gemeinsam mit der VHS und dem Katholischen Forum durchgeführt. "Hier gibt es Informationen und Vorträge über Gesundheit, Literatur, politisches Leben und Weiterbildung. Ich bin restlos begeistert und habe schon zwei Rundgänge hinter mir", sagt Stadtdirektorin Beate Zielke, die als Privatperson unterwegs ist.

Die unterhaltsamen Angebote sind gutes Rahmenprogramm und lenken nicht von den Themen Bildung und Beruf ab. "Die Frauen müssen heute keine Frösche mehr küssen, sondern Kröten zählen", sagt Christine Weinbörner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, in ihrem Grußwort. "Sie müssen sich auf eigene Füße stellen." Wobei mit Kröten die Euros gemeint sind. Auch Bürgermeisterin und Schirmfrau Karin Meincke betont die Schwerpunkte Bildung und Arbeit. "Dass Frauen leider immer noch ein Viertel weniger verdienen als Männer, muss und soll sich ändern."

So sind der "Unternehmerinnen-Talk", die Themen "Anständig führen" oder "Fernuni - eine Studienalternative für Frauen" ebenso gut besucht wie die Angebote vom "Netzwerk gegen häusliche Gewalt" der Arge und dem Arbeitslosenzentrum.

Zum Thema Balance haben sich die Schülerinnen des Berufskollegs Vera Beckers in der ersten Etage eingerichtet. Sie bieten für kleines Geld eine Aroma-Gesichtsbehandlung oder eine Maniküre an. Kathrin Blumenhagen nimmt das Angebot der Handpflege zum ersten Mal in Anspruch und findet es "sehr schön". Heike Pieper ist vom Paraffinbad für die Hände begeistert: "Es fühlt sich weich und angenehm an."

Für die Unterhaltung der Kinder steht Antje Weyers von der Realschule Oppum in ihrer Schmuckwerkstatt parat, und das "Abraham-Haus" ist ein Mitmachprojekt für Schulkinder bis zum zwölften Lebensjahr der Kreta. So hatten die interessierten Besucherinnen Zeit, sich rundum zu informieren.

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