Eine Liebeserklärung an die Borussia

Für die Regisseure Martin Maier-Bode und Tobias Wessler ist die heutige Premiere von „Wir sind die Borussia“ eine Herzenssache.

Eine Liebeserklärung an die Borussia
Foto: Matthias Stutte

Lauthalse Stadiongesänge, Fanschals und Mannschaftstrikots. Wer glaubt, er sitzt im Stadion, hat sich getäuscht. Heute Abend ab 19.30 Uhr kommen die Fangesänge mit dem Stück „Wir sind Borussia“ ins Stadttheater. Schon 18 000 Zuschauer haben die Revue in Mönchengladbach gesehen. Für das Gemeinschaftstheater haben Schauspieler und Theaterproduzent Tobias Wessler sowie Kabarettist und Regisseur Martin Maier-Bode die Liebeserklärung an die Borussia geschrieben.

Mit ihrer Idee wollen die beiden wieder Leben in die Theaterwelt bringen, die ihrer Meinung nach im Moment stagniert. „Zu wenig neue Ideen und Innovationen kommen auf der Theaterbühne zu Tage. Zu viel wird wiederholt und neu interpretiert“, erklärt Regisseur Tobias Wessler. Ihn verbindet viel mit Krefeld und Mönchengladbach, er war von 1997 bis 2002 selbst als Schauspieler im Ensemble des Stadttheaters.

Die beiden Revue-Verantwortlichen wollten eine Show entwerfen, die nicht nur Zuschauer über 50 Jahre anspricht. „Wir wollen die emotionalen Höhen und Tiefen des Stadions ins Theater holen“, sagt Wessler. Dadurch sollen sich auch Zuschauer der jüngeren Generation angesprochen fühlen.

Aus diesem Grunde entschieden sich beide für etwas, dass die Menschen wieder aus der Reserve locken soll: Fußball. „Selbst der regelmäßige Theaterbesucher greift zum Schal und schunkelt mit. Ich kann mich nur immer wieder darüber freuen“, sagt Wessler. Denn nicht nur Theaterfans würden bei dem Stück auf ihre Kosten kommen. Auch alteingesessene Fohlenfans kämen mit einem Lachen aus der Vorstellung. Beide haben auch mit Fans das Gespräch gesucht. „Die kritischsten Fans aus Ultrakreisen waren überzeugt“, erklärt Wessler.

Das Publikum soll den Eindruck gewinnen, Teil einer Fantribüne zu sein. Denn der unter den Gladbacher Fans bekannte Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz soll schon zu Beginn der Vorstellung ein Mikrofon zücken und heizt an, zum Gesang mit Willi Haselbeks Band.

Mit Humor, Tanz und Live-Musik soll das Stück von den Sorgen, Nöten und Freuden der Fußballfans erzählen. Auf der Bühne stehen das Schauspiel-Ensemble, sechs Tänzerinnen und die Band. Auf der Bühne lassen die Regisseure auch ein Teil der Vereinsgeschichte wieder aufleben. Früh haben beide mit der Recherche begonnen. Noch heute stehen sie mit den Gladbachern in Kontakt und pflegen mittlerweile den regelmäßigen Austausch.

Einige der Mitwirkenden mussten erstmal für den Fußball sensibilisiert werden. „Anfangs gab es immer wieder Schwierigkeiten mit der Aussprache verschiedener Vereine“, erzählt er. Egal hinter welcher Anhängerschaft man stehe, die Revue sei für alle im gleichen Maße ein Gewinn, sagt Bode. Denn schlussendlich sei es wichtig, dass sich alle Gesellschaftsschichten, ob jung, ob alt, ob Kölner oder Gladbacher im Zuschauersaal versammeln und gemeinsam die Idee des Fußballs feiern.

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