Ein Pfad, der die Füße massiert

Krebspatienten: Verein Parfüm will betroffenen Frauen Mut machen.

Krefeld. Bei Parfüm denkt man ja zunächst an Düfte aus schönen Flakons, doch hinter dem Krefelder Verein Parfüm e.V. steckt etwas ganz anderes: "Partner für Mut im Kampf gegen Brustkrebs" haben sich hier zusammengeschlossen. "Wir wollen füreinander da sein", sagt Heike Radermacher. "Denn es geht einem gut, wenn man nicht alleine ist!"

Die Vereinsgründerin und kraftvolle Organisatorin ist selbst erkrankt und hat für das Sommerfest des Vereins in ihrem großen Garten an der Uerdinger Straße allerhand auf die Beine gestellt. Der Verein nutzt nämlich das Untergeschoss für seine regelmäßigen Treffen. Und jetzt ist auch ein Barfußpfad hinzugekommen. Karin Meincke in ihrer Funktion als Oberin der DRK Schwesternschaft kam mit zwei Damen aus ihrem Beirat und weihte den Pfad zünftig ein.

"Jetzt kribbeln die Füße ganz stark", sagte sie nachher überrascht. So ein Barfußpfad ist für Menschen mit Krebs wie eine Massage: "Man kann die Fußsteife damit behandeln" erklärte Radermacher. Reizaktivieren bei Empfindungsstörungen heißt das im Fachjargon: "Das tut einfach gut." Und darum geht es dem Verein in jeder Hinsicht: "Wir wollen miteinander lachen", sagt Radermacher, "und auch mal nicht über die Krankheit sprechen". 70 Mitglieder gehören schon dazu.

Das Gemeinschaftliche wird auch von Fachleuten positiv bewertet: "Solche Strukturen helfen auch später", sagt Prof. Dr. med. Michael Friedrich vom Helios Klinikum. "Bei Menschen in solchen Gruppen gibt es weniger Rezidive." Zur weiteren Unterstützung des Vereins hat die Klinik auch einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem Krebspatienten zu einer "Sprechstunde" bei Parfüm kommen können. Der Verein beantwortet übrigens auch Fragen von Angehörigen, denn auch sie können Hilfe gebrauchen.

Außerdem überreichte Karin Meincke auch noch einen Scheck. Ein großer Teil der DRK-Schwestern verzichtete auch 2009 wieder auf Präsente. So kamen 500 Euro für den Verein zusammen. Karin Meincke: "Mir gefällt die weibliche Herangehensweise so gut, und ich weiß auch von Freunden, wie hilfreich dieser Verein ist." Beim Sommerfest stand auch eine Modenschau auf dem Programm: Die Damen haben hübsche Unterwäsche genäht, die auf die Erkrankung zugeschnitten ist. Auch Kopfbedeckungen hat der Verein im Angebot. "Aus der Krankheit ist so etwas Positives entstanden", resümierte Karin Meincke erfreut.

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