Ein Ort, an dem Kunstwerke enstehen

Der EinLaden im Hansazentrum steht eigentlich leer. Doch die Caritas und andere Verbände haben ein Quartiersprojekt ins Leben gerufen, das sich an ältere Menschen richtet, die nicht alleine sein wollen.

Ein Ort, an dem Kunstwerke enstehen
Foto: Dirk Jochmann

Mitte. Dienstagsmittags im Hansazentrum. Der EinLaden ist ein bunter Wust an Kreativangeboten: Hier wird gemalt, gehäkelt und gestrickt. Edith Jaspers (75) strickt gerne und ist nicht gerne alleine, denn „Alleinsein ist nicht gut für einen Menschen“. Dem stimmt Lilli Martens (70) zu: „Mir gefällt es hier, besonders die Gesellschaft in der Gruppe“. Stolz berichtet Rosi Schagrin von den selbstgestrickten Mützen, „die haben wir auf dem Weihnachtsmarkt für einen guten Zweck verkauft“.

Organisiert wird das Dienstagmittag-Programm von Olga Klaus und Anatoli Jarkov. Die Teilnehmer sind den beiden für diese Möglichkeit dankbar. Denn hier steht die Gemeinschaft im Vordergrund. So auch für Ernst Müller (75), dem es besonders wichtig ist, „neue Leute kennenzulernen und mit ihnen freundschaftlich verbunden zu sein“. Dieter Zenke (66) macht zwar nicht mit, aber stellt als Modell sein markantes Gesicht zur Verfügung.

Sandy Schilling, Quartiersentwickler für die Wohlfahrtsverbände

Doch wie kommt es, dass ein leerstehendes Ladenlokal im Hansazentrum zu einem Nachbarschaftstreff mit vielen Angeboten für Menschen wird, die gemeinsam freie Zeit verleben möchten? Ausgehend vom Landesförderplan „Alter und Pflege“ des ehemaligen Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen ist hier ein Quartiersprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände und der Stadt Krefeld entstanden, das sich vor allem an ältere Menschen in der südlichen Innenstadt wendet.

„Ziel ist die Aufwertung der Sozialräume und der Lebensqualität“, erklärt Sandy Schilling von der Caritas, der als Quartiersentwickler für die Wohlfahrtsverbände und die Stadt fungiert. Ihn begeistert das Engagement der Senioren, die nicht nur an den verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, sondern auch selbst Angebote machen. „Das Projekt wird von vielen Seiten unterstützt“, sagt Jennifer Kühnen, Sozialarbeiterin beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Sogar die Bahnhofsmission ist vertreten. „Wir haben schon Führungen durch das Quartier und den Bahnhof angeboten“, erzählt Christian Burghardt, der wie Edgar Sonnenschein ehrenamtlich in der Bahnhofsmission tätig ist. Sonnenschein ergänzt: „Wir wollen den Kontakt noch intensivieren und zum Beispiel Bilder aus dem EinLaden im Bahnhof ausstellen.“

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