Krefeld Ein Bündnis gegen Rassismus

Die Organisatoren des Festes ohne Grenzen am kommenden Samstag wehren sich gegen die Kritik der CDU, „auf dem linken Auge blind zu sein“.

Krefeld: Ein Bündnis gegen Rassismus
Foto: abi

Krefeld. Stephan Hagemes, der für die Partei Die Linke im Krefelder Stadtrat sitzt, kann das Verhalten der CDU nicht begreifen. Die CDU hat sich kürzlich durch ihren Parteichef Marc Blondin geweigert, diesmal am „Fest ohne Grenzen“ teilzunehmen, zu dem erneut das „Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie“ für Samstag, 2. September, in der Zeit von 13 bis 21 Uhr ins St. Josef-Viertel einlädt.

Blondin hatte kritisiert, dass auch die DKP (Deutsche Kommunistische Partei) und MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) ihre Stände aufbauen. Der CDU-Parteichef sprach sich gegen die Teilnahme dieser beiden linksextremen Organisationen aus und hatte im Juli unter anderem gesagt: „Wer sich für Freiheit und Demokratie stark macht, darf nicht auf dem linken Auge blind sein“ und müsse erst einmal seine Haltung zum organisierten Linksextremismus klären.

Stephan Hagemes, Die Linke

Den CDU-Vorwurf lassen die Organisatoren dieses mittlerweile elften Festes nicht auf sich sitzen. Der Kommentar des 41-jährigen Sozialarbeiters Stephan Hagemes lautet: „Die beiden Organisationen greifen nicht zu extremen Mitteln. Es wird auch weiterhin so sein, dass bei uns jeder mitmachen kann, der sich gegen den Rassismus und für die Menschenrechte einsetzt.“

Seine ehrenamtlichen Vorstandskollegen, Ingeborg Krämer und Johann Heller-Steinbach, unterstreichen dies, nennen die Vielfältigkeit des Bündnisses, dem unter anderem der evangelische Kirchenkreis, Bündnis 90/Die Grünen, das Krefelder Friedensbündnis, Flüchtlingsrat oder der Arbeitskreis Dritte Welt angehören. Allerdings auch die „DKP Linker Niederrhein“.

Im Eine-Welt-Laden am Westwall stellten die drei Vorstandsmitglieder am Dienstag das Programm des Samstages vor. Die Plakate und Flyer sind schon längst gedruckt. Darunter ist auch eine Erklärung beziehungsweise ein Appell des Bündnisses, auf keinen Fall der AfD bei der bevorstehenden Bundestagswahl die Stimme zu geben. „Wir dulden keine Hetzer, werden der AfD keine Bühne geben“, sagt Ingeborg Krämer weiter, dass man an dem Tag Unterschriften gegen diese alternativlose Alternative sammeln und das Ergebnis dann auf der Homepage des Bündnisses veröffentlichen werde. Beim elften Fest ohne Grenzen wollen sich an der Corneliusstraße Mitbürger aus rund einem Dutzend verschiedenster Nationalitäten mit Info- und Mitmach-Aktionen vorstellen.

Dazu wird außerdem zur Südstraße hin eine Aktionsbühne aufgebaut, auf der die Moderatoren Albert Koolen, Stephan Hagemes und Lisa Jäger Flüchtlinge oder schon lange in Krefeld wohnende Menschen zu Wort kommen lassen, die dort schon längst eine neue Heimat gefunden haben. „Dabei steht der Satz ,Kein Mensch ist illegal’ im Vordergrund, wollen wir in vielen Gesprächen auch zeigen, was diese Aussage bedeutet“, so sagen es die Veranstalter.

Um 13 Uhr soll das Ganze mit der Leiterin des kommunalen Krefelder Integrationszentrums, Tagrid Yousef, beginnen. Neben den Spielen, den Informationen und den vielen internationalen kalten und warmen Buffets wird es auf der Bühne bis zum Abend Auftritte von einigen Tanz- und Gesangsgruppen geben.

So treten unter anderem die Band „QEDHip-Hop“ oder die Pop-Rock-Band „Frau Mathei singt“ auf. Aus Köln kommt die Gruppe „Buntes Herz“. Ein weiteres Highlight ist dann am frühen Abend sicher das Spiel der Mönchengladbacher Formation „Rain on London“.

Auch Musiker aus Syrien, Irak, Afghanistan und Deutschland werden gemeinsam mit ihren Instrumenten auftreten. Derweil sich tagsüber die Kinder mit vielen Spielen auf dem Schulhof der katholischen Josefs-Grundschule vergnügen können.

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