Eigenwilliges Festival mit Potenzial

„Music — Made in Krefeld“ hat am Wochenende auf der Rennbahn seine Premiere gefeiert. 14 Bands sind aufgetreten.

Eigenwilliges Festival mit Potenzial
Foto: Dirk Jochmann

Rock, Pop, Metal, Indie: Selten waren so viele Krefelder Bands unter einem Dach. Doch im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels schafften es Philip Lethen, Alexandra Funken und Oliver Dentges, viele Krefelder Musiker für ihr erstes Musikfestival „Music — Made in Krefeld“ zu begeistern. Angefangen hatte alles mit dem vom Stadtmarketing organisierten Sampler in dem 23 Bands aus Krefeld ihre Musik auf CD und LP bannten.

Eigenwilliges Festival mit Potenzial
Foto: Dirk Jochmann

Am vergangenen Wochenende war es dann soweit. Am Freitag und Samstag feierte das Festival Premiere. 14 von den insgesamt 23 Gruppen versammelten sich und sorgten für mächtig Stimmung im Biebericher Saal der Krefelder Rennbahn. Schon von weitem konnte man die Klänge virtuoser Gitarrenriffs, dröhnender Schlagzeuge und rauchiger Stimmen vernehmen.

Das Besondere blieb dabei die Vielfalt der einzelnen Bands. Von Indie-Pop und Elektro-Sounds über alternativen Rock war so ziemlich alles vertreten, was die Krefelder Szene zu bieten hat. Eine einzigartige Konstellation, wie Organisatorin Alexandra Funken findet: „Der Plan, ein solches Festival auf die Beine zu stellen, entwickelte sich vor gut einem halben Jahr. Den Kontakt zu den Bands, von denen wir ohnehin viele persönlich kennen, hat dann Philip hergestellt. Dass so viele verschiedene Bands aus unterschiedlichen Musikrichtungen sofort zugesagt haben, ist toll und spricht für das Miteinander in Krefeld.“ Auch die 32-Jährige stand mit ihrer Urban Soul-Gruppe Alex’s Kept Secret auf der Bühne. Nebenbei moderierte sie auch andere Bands an und kümmerte sich um kleine organisatorische Dinge.

Rückblickend ist Funken mit dem ersten Festival mehr als zufrieden. „Es war das erste Mal und dafür wurde es super angenommen. Alles hat funktioniert — auch die Technik. In Zukunft wollen wir versuchen dieses „Made in Krefeld“-Projekt jährlich zu veranstalten. Vielleicht auch mal im Sommer. Bisher sieht auch da alles sehr gut aus“, freut sich die Sängerin.

Alexandra Funken, Organisatorin

Die Zuschauer, von denen einige zur Musikerszene zählen, empfanden den Abend auch als Neuanfang für das Milieu. „Es ist so schön, zu sehen, dass in Krefeld wieder etwas getan wird. Die Stadt hat so viel mehr zu bieten, als man glaubt“, erklärt Till Kirsch, der in mehreren Bands als Gitarrist spielt. „Krefeld hat viel Potenzial, einen guten Nährboden für Musiker und einige kleine Clubs, in denen diese spielen. Doch echter Zulauf vom Publikum fehlt. Da müsste man ansetzen und vielleicht mal ein wenig Werbung für sich selbst machen.“

Das eigenwillige Festival könnte dafür den Grundstein gelegt haben. Das gesamte Publikum stand dem ganzen aufgeschlossen entgegen und war in allen Altersklassen vertreten. Auch einige vom älteren Semester nahmen den Weg auf sich und zollten den einzelnen Musikern mit lautstarkem Applaus Respekt. Die jüngeren nahmen das als Kompliment für die Musik auf. „Die durchmischte Altersstruktur zeigt ja, dass das Interesse vorhanden ist. Die Krefelder kennen sich nur nicht aus und sind manchmal vielleicht auch ein wenig faul. Wir alle sollten da weiter an einem Strang ziehen und auf die kleinen, aber schönen Events in unserer Stadt aufmerksam machen“, meinte Besucher Jan Mokros.

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