Eierkippen in Uerdingen: Die härteste Eierschale gewinnt

Das traditionelle Eierkippen ist trotz neuen Standorts wieder gut besucht. Nächstes Jahr findet der Wettstreit vor dem Rathaus statt.

Berkan (l.) und Tobias Horn (r.) zeigen, wie es geht.

Berkan (l.) und Tobias Horn (r.) zeigen, wie es geht.

„Das Wetter hatten wir uns etwas anders vorgestellt“, scherzt Elmar Jakubowski, der Vorsitzende des Uerdinger Heimatbundes, als um 11 Uhr die ersten Leute am Ostersonntag zum traditionellen Eierkippen eintreffen. Wie bereits im Jahr zuvor findet der österliche Brauch vor der evangelischen Michaelskirche statt. Und auch diesmal regnet es. An der guten Laune der Uerdinger kann an diesem Feiertag aber auch das schlechte Wetter nichts ändern. Nach und nach kommen immer mehr Leute zu dem Stand mit den zahlreich gefärbten Eiern, der in diesem Jahr auf der Niederstraße an der Ecke zum Zollhof aufgebaut ist.

Im vergangenen Jahr musste der Uerdinger Heimatbund den Standort noch durch den Verkauf des Brempter Hofs auf den Platz an der evangelischen Michaelskirche verlegen. „Da waren wir zu versteckt“, sagt Jakubowski über den von vielen großen Büschen umgebenen Platz. Aus diesem Grund müssen die bunt gefärbten Eier in diesem Jahr ein paar Meter weiter, gegenüber des Kirchplatzes erworben werden. „Um den reinen Eierverkauf geht es hierbei aber nicht“, erzählt Dietmar Ortmanns vom Uerdinger Heimatbund und fügt hinzu: „Die meisten kommen wegen des traditionellen Brauchs.“ Gemeint ist natürlich das Eierkippen, das bereits seit 1981 jedes Jahr zu Ostern vom Uerdinger Heimatbund veranstaltet wird. Besonders die Kinder sind hier mit viel Eifer dabei. So liefern sich der dreijährige Robin und die neunjährige Emilia, die Enkelin von Ortmanns, das erste Duell des Tages. Der junge Robin geht als Sieger hervor und erhält zur Belohnung Emilias Ei.

Nach 20 Minuten bessert sich dann auch das Wetter und zahlreiche Familien versammeln sich um den Stand herum. „Ich habe noch kein Spiel gewonnen“, ärgert sich eines der Kinder, die leidenschaftlich ihre gefärbten Eier aufeinander schlagen. „In früheren Zeiten haben manche Leute Gipseier mitgebracht und alles abgeräumt“, erzählt Elmar Jakubowski zu den Duellen. „Wenn das bemerkt wurde, bekamen die mit den Holzschuhen die Tracht Prügel ihres Lebens“, so der Vorsitzende des Heimatbundes weiter. Schummler sind an diesem Tag aber nicht dabei.

Ganz im Gegenteil, zeigen sich die jungen Teilnehmer als besonders faire Spieler. Ein Kind gibt seinem Mitstreiter das erhaltene Ei zurück, als es bemerkt, dass es doch nicht gewonnen hat. Sein Ei ist eingedrückter gewesen. Eine von vielen schönen Gesten an diesem festlichen Ostertag.

Zum Abschluss freut sich Elmar Jakubowski über den großen Andrang, nachdem im vergangenen Jahr nach dem Standortwechsel noch nicht so viel Teilnehmer da waren: „Die Leute haben das hier angenommen und fast alle Eier sind weg.“

Trotz des großen Erfolges möchte der Uerdinger Heimatbund erneut den Ort wechseln. Im nächsten Jahr soll das Eierkippen vor dem Rathaus in Uerdingen stattfinden. Dann hoffentlich bei besserem Wetter.

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