E-Mobil: Krefelder sind skeptisch

Die Nachfrage nach Elektroautos ist in Krefeld noch sehr gering. Nur 14 Fahrzeuge sind bisher zugelassen.

Krefeld. Eine Million Elektroautos sollen im Jahr 2020 auf Deutschlands Straßen unterwegs sein, ginge es nach Kanzlerin Angela Merkel. In Krefeld und vielen anderen deutschen Städten kann man über diese Vorstellung nur lachen.

Hier sind nach aktuellem Stand lediglich 14 Elektrofahrzeuge zugelassen. Drei davon (zwei Fiat Fiorino und ein Renault Kangoo) sind für die Stadtwerke Krefeld (SWK) im Einsatz. „Wir nutzen sie innerstädtisch als Servicefahrzeuge “, erklärt Dorothee Winkmann (SWK).

Im Rahmen eines Forschungsprojekts prüfen die Mitarbeiter den Einsatz der Fahrzeuge auf Alltagstauglichkeit. An zwei Ladesäulen (St. Töniser Straße 124 und 270) werden die Fahrzeuge „aufgetankt“. An den Normal-Stationen dauert das Aufladen der Batterie etwa vier bis sechs Stunden, sagt Winkmann. An den Schnell-Ladesäulen geht es zügiger. In Zukunft wollen die SWK verstärkt auf Elektrofahrzeuge setzen und versuchen, auch „Transporter auf Elektromotoren umzusatteln“, sagt Winkmann.

Die Skepsis der Krefelder gegenüber der Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen ist groß. Für Paul-Günther Schulte spielt die Batterieleistung eine wichtige Rolle beim Kauf. „Ich fahre bald nach Mailand. Mit der Batterieleistung eines Elektroautos käme ich nicht bis dahin.“

Tatsächlich: Die Batteriekapazität liegt zwischen 16 und 26 kWh, sagt Ingo Olschewski vom Institut für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen. Die Reichweite liegt zwischen 100 und 160 km.

Für den Krefelder Christian Pasch ist das umweltfreundliche Fahren grundsätzlich eine Alternative. Allerdings würde den 18-Jährigen das geräuschlose Fahren stören. „Der Achtzylinder einer 4,3-Liter-Maschine hört sich schon geil an.“ Außerdem habe er keine Steckdose in der Garage, „dann ist man immer an die Ladestationen gebunden.“ Diese Schwachstelle müsse behoben werden, um das Interesse für Elektrofahrzeuge zu wecken, sagt Taner Ayin vom Autohaus Preckel, Bisher hat er erst vier Elektrofahrzeuge verkauft. Ein Zuschuss vom Staat würde laut Ayin das Interesse steigern. Einen Anschub durch eine Prämie lehnt die Regierung aber ab.

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