Drehscheibe: Und sie bewegt sich doch

Mit Hilfe der IHK-Jubiläums-Stiftung ist die Scheibe im Krefelder Bahnbetriebswerk wieder flott gemacht worden.

Krefeld. "Das Herz des Betriebes schlägt wieder." Oder: "Sie dreht sich doch." Gemeint ist die gewaltige Drehscheibe im Krefelder Bahnbetriebswerk östlich des Hauptbahnhofes. Nach fast 80 Jahren Betrieb war die Anlage in die Jahre gekommen und gab ihren Geist auf.

"Es ist das Herzstück des Betriebes", sagt Hermann-Josef Geiger vom Kreis der Freunde und Förderer des Historischen Bahnbetriebswerks in Krefeld. Einen großen Teil der Kosten von insgesamt rund 16000 Euro für die General-Renovierung übernahm die Jubiläumsstiftung des Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Zur Feierstunde war Stiftungsvorsitzender Jan Wellem Maurenbrecher gekommen. "Wir haben rund 7500 Euro dazugelegt. Und das ist nicht nur Denkmalschutz, sondern auch ein Stück Betriebskapital für das Bahnbetriebswerk."

Dieses, so erläutert Hermann-Josef Geiger, betreibe nicht nur aktiven Denkmalschutz, sondern wolle die Anlagen auch in ihrer ursprünglichen Funktion als Service- und Wartungsbetrieb für Lokomotiven erhalten.

Im Betriebswerk arbeiten sieben Festangestellte. Dazu kommen nach Bedarf Arbeitskräfte von der Agentur für Arbeit. An der Drehscheibe sei insgesamt ein Jahr lang gearbeitet worden. Während der Renovierung musste sie per Hand gefahren werden. "Eine mühsame Tätigkeit", so Geiger, denn immerhin hat die Scheibe mit einem Durchmesser von 23 Metern eine Tragkraft von 350 Tonnen.

Finanziert wird die Arbeit durch Serviceleistungen für verschiedene Bahn-Unternehmen, die hier in Krefeld ihre Lokomotiven warten lassen.

Im Testlauf fährt Manfred Rüster eine sechsachsige Diesellok vom Typ "Santa Fé" auf die überholte Drehscheibe. Die wiegt 130 Tonnen und ist 3000 Pferdestärken stark. "Alles klar", sagt Rüster, "die Anlage ist wieder betriebsbereit".

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