Donum vitae: Beratungen in der Schwangerschaft nehmen zu

Vor allem bei den Zwölf- bis 17-Jährigen besteht großer Bedarf.

Krefeld. Der Jahresbericht der Frauenberatungsstelle "Frauen beraten / donum vitae" spricht deutliche Worte. Elf Prozent mehr Erstberatungen als im Vorjahr gab es 2008, bei allen handelte es sich um "Konfliktfälle" - etwa Frauen, die mit dem Gedanken spielten, ihre Schwangerschaft abzubrechen. Damit nahm die "allgemeine Schwangerschaftsberatung" noch nicht einmal mehr ein Viertel der Kontakte ein.

Anne Benterbusch, Sozialpädagogin und Beraterin bei donum vitae, hat eine Erklärung für die Entwicklung: "Viele Paare machen sich Sorgen wegen ihrer finanziellen Lage, haben Angst vor Arbeitslosigkeit."

Ein weiterer Hintergrund: Für ein Viertel der Frauen war fehlende Betreuung ein Grund, einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht zu ziehen. "Vor allem Kita-Plätze fehlen in Krefeld, gerade außerhalb des Stadtkerns", sagt Anne Benterbusch.

Die Besuche von minderjährigen Schwangeren zwischen zwölf und 17 Jahren stiegen um mehr als die Hälfte an. Auch deshalb organisierte donum vitae 105 Schulveranstaltungen.

Auch bei der Gruppe der Schwangeren ab 35 ließen sich mehr Frauen beraten.

So alarmierend die Zahlen aus dem aktuellen Jahresbericht auch teilweise sind - für dieses Jahr sieht Anne Benterbusch eine Trendwende. "Die Frauen wollen wieder mehr Kinder. Man sagt ja, dass in Krisenzeiten mehr Kinder geboren werden." Im "Sexualpädagogischen Netzwerk" wurde die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen noch erweitert.

donum vitae sucht derzeitnach Verstärkung. Der bisher einzige männliche Mitarbeiter fällt erstmal aus: Er geht in Elternzeit.

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