Die verschollenen Transporter

Während Uerdingen Karneval feierte, wurden drei Spezial-Auflieger geklaut. Für Hinweise zum Diebstahl gibt es 5000 Euro Belohnung.

Die verschollenen Transporter
Foto: privat

Krefeld. Ein journalistisches Lieblingsadjektiv zur Beschreibung von Dieben lautet „dreist“.

Diesmal allerdings passt es wirklich: Während ganz Uerdingen Karneval feierte, wurden am Bahnhof drei Lkw-Auflieger des Festzelt-Verleihs gestohlen (die WZ berichtete).

Die tonnenschweren, mehr als zehn Meter langen Spezialtransporter waren unter der Eisenbahnbrücke geparkt und verschwanden zwischen Mittwochnachmittag und Sonntagfrüh.

Die unbekannten Diebe müssen ihre Tat genau geplant haben: Die Auflieger lassen sich nur mit Hilfe einer Zugmaschine wegfahren — und zwar einer mit kurzem Radstand.

Die Aufbauten sind speziell für den Transport von Festzelten gedacht, vor allem für die Schwerlastböden, die pro Platte rund drei Tonnen wiegen. „Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst beschränkt“, sagt der Uerdinger Dirk Wefers, der mit dem Gladbacher Zeltverleiher Dieter Möller befreundet ist.

Möller selbst ist angesichts seiner verschollenen Transporter ziemlich verzweifelt. Die Auflieger kosten laut Wefers pro Stück etwa 28 000 Euro, die Aufbauten weitere 5000 Euro. „Für einen so kleinen Betrieb ist das eine schwierige Situation“, sagt Wefers. „Wenn jetzt schon dicke Festzelt-Saison wäre, könnte der Diebstahl den Ruin bedeuten.“

Doch Möller hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Er setzt für die Wiederbeschaffung eine Belohnung von 5000 Euro aus“, erklärt Wefers. Zudem hat er bei der Polizei Anzeige erstattet, laut Sprecher Wolfgang Weidner laufen die Ermittlungen.

Interessant könnte dabei die Frage sein, ob alle drei Auflieger gleichzeitig abgeholt wurden. Dafür hätten die Diebe logischerweise drei Zugmaschinen benötigt. „Dreimal zu fahren, hätte einen zu hohen Aufwand und ein zu großes Risiko bedeutet“, glaubt Dirk Wefers. Er hofft auf die Mithilfe der Uerdinger: „Solche Transporter sind sehr auffällig. Eigentlich muss jemand etwas beobachtet haben.“

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