Die Tischler-Asse des Berufskollegs

Am Berufskolleg Glockenspitz treten Tischler-Azubis gegeneinander an und beweisen ihr handwerkliches Können.

Krefeld. Moderne Objekte stehen im Scheinwerferlicht, schwarze, matte Oberflächen konkurrieren gegen rot-glänzende. Die Möbel aus Holz verbergen trickreiche Funktionen. Wer räumt mit seiner Arbeit eine Platzierung beim Wettbewerb "Quadratisch - praktisch, gut" ab?

Vier Tage haben die 21 Glockenspitz-Schüler aus 19 Betrieben der Tischlerinnung für Ideenfindung und Realisierung bei der alljährlichen Lernkooperation von Berufskolleg und der Tischlerinnung Zeit. Vier Tage, in denen ein kleiner Fehler zum Problem werden kann. "Ich habe mich verfräst, da musste ich eine neue Platte bestellen, was mich drei Stunden zurückwarf", sagt Max Fischer von der Schreinerei Klümper.

Trotzdem hat er es geschafft, er belegt mit seinem "Matruschka-Cube" den ersten Rang im Gestaltungswettbewerb von Berufskolleg und Tischlerinnung. Die drei matt-schwarzen Quader lassen sich perfekt aufeinander stecken - platzsparend, wenn keiner auf ihnen Platz nehmen will.

Auf Rang zwei folgt ihm Tim Backhaus von der Firma Flümann mit seinem "Multi Cube". Der drehbare Küchenhelfer bietet Magnettafel, Uhr und Abstellfläche für Gewürze. Tüftler Tim hat sich von seiner Liebe zum Essen inspirieren lassen. "Aber solange ich zu Hause wohne, kann meine Mutter ihn haben", sagt er grinsend.

Rufus Wiederholds Spirale hat die besondere Tücke der schweren Gährungen, so der angehende Tischler von der Schreinerei Hase-Thies. Die Arbeit hat sich gelohnt, mit dem beliebig wendbaren Möbelstück hat er sich den dritten Platz gesichert.

Tischlermeister Guido Bönniger von der Firma Legno sitzt als Innungsvorstand in der Jury und meint: "Alle Teile sind gut. Letztendlich ist es Geschmackssache." Ihm gefällt der Koffer von Christian von Bihl von der Firma Hölters mit dem Namen "Läptäsch" besonders gut. Das aufwendig gefertigte Stück bietet Platz für Kabel und Laptop. Die Stimmen seiner Mitschüler gewann er damit auf Anhieb und er bekommt auch einen ersten Platz.

Denn neben dem Gestaltungswettbewerb mit Jury-Bewertung gibt es den Fertigungswettbewerb mit den Schüler-Bewertungen. Tim Backhaus ist wieder auf dem zweiten Platz zu finden. Mit der Idee des "Lip-Stick-Cube" bekommt Martin Märkhäuser den dritten Platz von seinen Mitschülern zugesprochen.

"Während wir als Jury Modernität und Frische bewerten, sollen die Schüler die handwerkliche Leistung ihrer Mitschüler beurteilen", schildert Bönniger. Es sei immer wieder toll zu sehen, wie motiviert die jungen Handwerker in diesem Projekt sind.

Bereits seit acht Jahren treten Schüler des Berufkollegs immer unter einem verschiedenen Motto gegeneinander an und lassen dafür ihre Fantasie spielen.

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