Die Straßenkriminalität in Krefeld steigt rapide an

Mehr denn je wird geprügelt und gepöbelt. Die Polizei rüstet auf.

Krefeld. Am Wochenende herrscht nachts eine aggressive Stimmung auf den Straßen der Innenstadt. Die Polizei hat reagiert und verstärkt sich vor allem in den Nächten auf Samstag und auf Sonntag personell. Denn: Insbesondere im südlichen Innenstadtbereich geht es dann rund.

Das macht eine Analyse deutlich, die die Polizei auf Antrag der SPD für die nächste Sitzung des Ordnungsausschusses erstellt hat. In dem Papier belegen Zahlen, dass sich die Situation verschlimmert hat: Die Straßenkriminalität in Krefeld ist im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 Prozent auf 3495 Fälle angestiegen.

Diese Zahl bezieht sich zwar auf das ganze Stadtgebiet, da eine Auswertung nur für die Innenstadt mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, sagt der Leiter der Hansawache, Wolfgang Lindner. Dennoch wird aus seiner Analyse deutlich, dass Straftaten wie Körperverletzung, Raub und Schlägereien häufig in der südlichen Innenstadt begangen werden.

Wolfgang Lindner hat bei der Auswertung dieser drei Einsatzschlagworte im Leitstellen-Computer auch gleich die zehn häufigsten Einsatzorte in diesem Gebiet ermittelt und dabei jeweils die erste Jahreshälfte von 2009 bis 2011 verglichen. Dabei müssen nicht immer die Objekte selbst gemeint sein, es kann sich auch auf das Umfeld beziehen. Die Königsburg steht dabei in allen drei Jahren an erster Stelle. Aktuell folgen der Krefelder Hauptbahnhof und der Theaterplatz (alle Zahlen im Kasten).

Raub, Schlägerei und Körperverletzung — der Brennpunkt des Geschehens befindet sich nach Angaben der Polizei auf der Achse Ostwall und Königstraße, vom Hauptbahnhof im Süden bis zur Rheinstraße im Norden. Abzuwarten bleibe allerdings, welche Sicherheitskonsequenzen die sich entwickelnde Kneipenszene im Bereich Dießemer Straße habe.

Auslöser für den SPD-Antrag war die öffentliche Diskussion nach mehreren öffentlich gewordenen Übergriffen an Wochenenden. Nachdem ein Mann von einer Gruppe Jugendlicher durch die City gehetzt worden war, wurde sogar von „nächtlichen Jagdszenen“ gesprochen.

„Die Polizei reagiert bereits seit geraumer Zeit auf die nächtliche Situation in der (südlichen) Innenstadt“, schreibt Wolfgang Lindner in seiner Auswertung.

Die lebhafte Diskotheken-Szene habe dazu geführt, dass die Polizei mit vielen alkoholisierten und unter Drogen stehenden jungen Menschen zu tun habe. Wo sie seien, müsse auch mit Schlägereien, Streitigkeiten, Ruhestörungen und Sachbeschädigungen gerechnet werden. Die Hansawache kooperiere daher mit dem kommunalen Ordnungsdienst und den Betreibern der Sicherheitsdienste in den Großdiskotheken. Zudem würden zivile Einsatztrupps, Hundeführer und der Bezirksdienst zur Unterstützung eingesetzt.

“ Weiterer Bericht S. 16

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