Detlef Vaessen

Als Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Krefeld-Viersen vertritt Vaessen 340 Imker mit 2600 Bienenvölkern.

Herr Vaessen, am Freitag hat die EU ein Freilandverbot für drei bienenschädliche Insektengifte beschlossen. Ein guter Tag für die Bienen und Imker in und um Krefeld?

Detlef Vaessen: Das kann ich teilweise so unterschreiben, ja. Der Beschluss wird sicherlich helfen. Aber es ist nur ein Anfang. Denn die Auswirkungen der Gifte auf die Völker können wir hier gar nicht beziffern. Sie töten einzelne Bienen, aber ich habe noch nicht gehört, dass ganze Völker durch die Gifte zerstört worden sind. Aber generell müssen Städte, Gemeinden, Landschaftsschutzverbände und viele andere Institutionen umdenken.

Warum das, was müsste noch passieren?

Vaessen: Es ist wichtig, dass die Landwirte umdenken und ihre Brachflächen auch mal brach liegenlassen. Grünwiesen nützen den Bienen nichts, wir müssen Wildblumen eine Chance geben. Mittlerweile kennen wir das nur noch aus der Vergangenheit, den roten Klee, den Klatschmohn, diese ganze blühende Vielfalt. Da wäre es schon mal gut, wenn die Landwirte für die Heuernte ihre Wiesen nur zweimal statt viermal pro Jahr mähen würden.

Kann auch der einzelne Krefelder Bürger etwas für die Bienen tun?

Vaessen: Natürlich. Jeder Einzelne, der seinen Vorgarten in eine Steinwüste verwandelt, sorgt mit für das Bienensterben. Auf der Website die-honigmacher.de gibt es Tipps, welche Blumen zu welcher Jahreszeit blühen und wie man seinen Garten bunter gestalten kann. Das würde nicht nur den Bienen und Imkern, sondern der gesamten Natur helfen. ck

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