Der PEC Zwolle spielt inzwischen mietfrei

Die Niederländer realisieren erste Projekte.

Krefeld. Krefeld ist nicht der erste deutsche Standort, an dem die niederländische Firma Wyckerveste Adviseurs BV Interesse an einem Stadionneubau zeigt. Bereits in Trier und Aachen hat sie ihr Konzept präsentiert. Umgesetzt wurde die Pläne dort allerdings nicht.

Gründe hierfür waren der Abstieg der Eintracht Trier aus der 2. Bundesliga (2005) in die 4. Liga (2006), in Aachen verlor das Konzept von Wyckerveste das Ausschreibungsverfahren gegen die Hellmich-Gruppe aus Dinslaken. Der neue Tivoli ist jetzt ein reines Fußballstadion für 32 960 Zuschauer geworden, ohne gewerbliche Nutzfläche.

Die Kosten für die neue Heimstätte von Alemannia Aachen beliefen sich auf etwa 54 Millionen Euro. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga sorgten insbesondere die Stadionkosten für die finanzielle Schieflage, die Alemannia Aachen im November zum Insolvenzantrag zwang.

In den Niederlanden hat Wyckerveste dagegen seine Konzepte bereits in die Tat umgesetzt. Neben dem ersten von Wyckerveste realisierten Stadion von Roda Kerkrade, gibt es auch eine Erfolgsgeschichte in Zwolle. Nachdem sich die dortige Stadtratssitzung bereits 2003 für einen Stadionneubau nach den Plänen von Wyckerveste entschieden hatte, begann der Bau nach einigen Einsprüchen von Anwohnern 2007. Seit 2009 spielt der damalige Zweitligist PEC Zwolle in seinem neuen Stadion.

„In Zwolle gehörte der Stadt das alte Stadion, und der Verein konnte immer mal wieder die Miete nicht bezahlen. Durch unser Projekt hat die Stadt nun dieses Problem nicht mehr und der PEC Zwolle kann, da er jetzt mietfrei spielt, seine Mannschaft verstärken“, sagt Meijer. Dementsprechend gelang dem PEC Zwolle im vergangenen Sommer der Aufstieg in die Eredivisie, die erste niederländische Liga.

Das IJsseldeltastadion bietet dem Verein etwa 5000 Quadratmeter Nutzfläche, weitere 40 000 Quadratmeter sind für kommerzielle Nutzung vorgesehen. In den Stadionecken befinden sich Bürogebäude, ein Hotel und ein Kasino. Das zunächst mit einem Fassungsvermögen für 10 500 Zuschauer gebaute Stadion wird gerade auf 12 500 Plätze erweitert. In drei bis fünf Jahren soll das Stadion dann sogar 14 500 Zuschauern Platz bieten.

Auch Ligakonkurrent SC Heracles Almelo hat sich nach dem Vorbild in Zwolle zu einem Stadionneubau mit Projektpartner Wykerveste entschieden. Aktuell untersucht Wykerveste dort das Marktumfeld. Beim belgischen Erstligisten Waasland-Beveren ist Hassel Meijer mit seiner Firma schon weiter. Die Haupttribüne und die ersten Ladenflächen sind bereits fertig.

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