Der Ostwall bekommt ein Glasdach

Überdachung: Für die gläserne Variante gibt es eine knappe Mehrheit. Die CDU ist sauer über den Koalitionspartner FDP.

Krefeld. Der Haltestellenbereich Ostwall/Rheinstraße bekommt ein Glasdach. Im Zuge der weiteren Planung wird nun geprüft, ob die durchgehende Fläche von rund 130 Metern möglicherweise geteilt werden kann, damit das ganze Bauwerk luftiger und eleganter wirkt (die WZ berichte). Vielleicht könnte so auch Platz für Bäume geschaffen werden. Dies müsse mit den SWK geklärt werden.

Der Vorsitzende des Planungsausschusses, Günter Wolff (CDU), zeigte sich über die Zustimmung erleichtert: "Endlich können wir mit dem Planfeststellungsverfahren beginnen." Über den Ostwall werde seit 40 Jahren diskutiert - allen könne man es nicht recht machen, so Wolff: "Wir finden dass Glas zeitloser ist als das Zeltdach. Und es stellt einen Bezug zur Königstraße her - zumal wir uns die Überdachung weiterer Straßen vorstellen könnten."

Nun muss der Vorentwurf von den Architekten konkretisiert, die Kosten entsprechend genauer berechnet werden. Gleichzeitig wird ein Zuschussantrag an das Land gestellt. Überprüft wird auf Antrag von Krefelder Kreis (KK) und Grünen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Mit den SWK wird auf Drängen von KK über die Aufteilung der Kosten verhandelt, da der Umsteigebereich von rund 24000 ihrer Fahrgäste täglich genutzt wird. Zudem konnten die Grünen sich mit ihrer Forderung durchsetzen, für jeden der acht Bäume, die wegen der Schienenverlegung fallen müssen, fünf neue in der Umgebung zu pflanzen.

Verärgert zeigte sich die CDU einmal mehr über die FDP. Die hatte noch am Vormittag in einer gemeinsamen Pressekonferenz betont, dass man dem Glasdach zustimmen werde, wenn auch schweren Herzens. In der Sitzung am Spätnachmittag aber enthielt sich der FDP-Vertreter. Hätte der Krefelder Kreis nicht zugestimmt, wäre die mühsam verabredete Glas-Mehrheit wenige Stunden später schon wieder zunichte gewesen, denn die SPD stimmte mit Nein.

In der Pressekonferenz hatte FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann noch von einer Niederlage seiner Partei in Sachen Textildach gesprochen: "Nachdem der Gestaltungsbeirat sich mit knapper Mehrheit für die textile Variante ausgesprochen hatte, dachten wir, dass wir Mitstreiter für unseren Vorschlag finden", sagte Heitmann. "Wir haben uns getäuscht, diese Niederlage müssen wir eingestehen und ich bedauere das sehr."

Da es sich aber um einen wichtigen und zentralen Platz der Innenstadt handelt, wolle man die Entwicklung auch nicht blockieren, zumal von einer zügigen Planung auch Zuschüsse des Landes abhängen. Deshalb werde man für die Glasvariante in der aufgelockerten Form stimmen.

Daran fühlte sich Klaus Crohn, FDP-Vertreter im Planungsausschuss, nur Stunden später wohl nicht mehr gebunden, obwohl er bei der Pressekonferenz dabei war. Er enthielt sich nämlich der Stimme.

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