Stadtteile Der Herbst zaubert Krefeld kunterbunt

Aussteller machen auf der Rennbahn am Wochenende Lust auf die kalte Jahreszeit.

Bockum. Wer durch das hohe, schmiedeeiserne Tor tritt, begegnet sicherlich kleinen Prinzessinnen oder trifft ihren Vater, den König — das könnte der fantasievolle Betrachter meinen. Das wertvolle Stück mit Resten grüner Farbe behaftet, stammt aus einem verfallenen Schloss aus Frankreich, ist also ein Original und wartet nur darauf, eine Toreinfahrt zu schmücken.

Außer dieser Rarität gibt es bei der Ausstellung „Herbstzauber“ auf dem Rennbahn-Gelände vieles zu entdecken, was Herbst und Winter kuschelig macht. Reiner und Marion Diehl schlendern über die Ausstellung und sind von besonders ausgefallenen Jacken begeistert. „Ich probiere jetzt eine an“, sagt Marion Diehl.

Ausstellerin Nina Neseni aus Hamburg schneidert aus gebrauchten Zeltplanen robuste, aber trotzdem schicke Jacken. „Alle sind Unikate, gefüttert mit Wollstoff und unkaputtbar“, erzählt sie. Markenzeichen der ungewöhnlichen Jacken ist das rote Knopfloch, durch das die emaillierten Kokosnussknöpfe passen.

An einem weiteren Stand hat das Paar zwei Stelen aus etwa 300 Jahre altem Holz erstanden. Sie sind mit metallenen Kunstgegenständen geschmückt. „Eine schöne Deko für unser altes Bauernhaus“, finden die beiden.

Gegenüber bietet Rosemarie Bee „handgetöpferte Unikate“ an. „Ich benutze winterharten weißen Steinzeug-Ton“, berichtet die Künstlerin. In ihren Werken steckt viel Symbolik. Die „Lebensstufen“ verdeutlichen verschiedene Altersklassen. Das Steinherz trägt ein Herbstblatt und „Der Wind“, ein Kopf mit aufgeblasenen Backen, steht mit der „Braut des Windes“ auf dem Regal. Ein Ton-Paar verdeutlicht: „Das Leben ist ein Tanz.“

An weiteren Ständen machen Felle zum Einkuscheln, indische Schals aus Seide, Kaschmir oder Wolle, irische Pullis und der erste Glühwein Lust auf gemütliche Kamin-Abende. Wer lieber noch draußen sitzt, kann aufs „Inselfeuer“ von Clemens Gast bauen. „An meinen Feuertonnen aus Stahl mit verschiedenen Motiven kann man sich gut wärmen. Sie sind stabil, eine Anschaffung fürs Leben und haben wenig Funkenflug.“ Eine natürliche Patina lässt die Metallkunst schön alt aussehen.

Eine Kopfbedeckung ist im Herbst auch nicht verkehrt. „Männer machen Mützen“, ist ein Stand überschrieben. „Kramen, stöbern, probieren ist bei mir erwünscht“, sagt Stephan Róka. „Bei mir kriegt jeder etwas auf den Kopf, egal ob Schirm- oder Schiebermütze.“ Die Mützen als Kunstwerk sind allesamt anders gestaltet.

Claudia und Georg Küppers sind aus Goch nach Krefeld gekommen, weil sie die Rennbahn und den Stadtwald kennen und mögen. „Jetzt besuchen wir den ,Herbstzauber‘, denn das hört sich gut an. Außerdem mögen wir schöne Sachen für den Garten.“ Da gibt es Pflanzen und Deko satt und auch Blumenzwiebeln, damit es im Frühjahr zeitig grünt und blüht.

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