Industriegeschichte Das Bayer-Kreuz wird abgebaut

Der Abbau des Bayer-Kreuzes hat begonnen. In einer Woche soll das ehemalige Industrie-Wahrzeichen verschwunden sein.

 Am Montag hat der Rückbau des Industrie-Wahrzeichens begonnen.

Am Montag hat der Rückbau des Industrie-Wahrzeichens begonnen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Um 15.09 Uhr laufen die Maschinen an. Der Korb am Haken des Krans vor dem Gebäude L 138 schwebt in die Höhe. Die Experten der Firma Richard Liesegang GmbH beginnen mit ihrer Arbeit — mit dem Rückbau des Bayer-Logos im Chemiepark in Uerdingen. In rund einer Woche soll das Wahrzeichen für mehr als 100 Jahre Industriegeschichte in Krefeld verschwunden sein.

Als Erstes mussten dazu die Neonröhren ausgebaut werden. 396 Stück. Danach soll das Kreuz in einzelne Teile zerlegt und mittels eines 500-Tonnen-Schwerlastkrans zu Boden gebracht werden. Am Boden erfolgt die weitere Zerlegung, bevor das insgesamt 60 Tonnen (41 Tonnen Bayer-Kreuz, 20 Tonnen Standsockel) schwere Firmenlogo umweltgerecht entsorgt wird.

Bayer-Kreuz: Der Abbau eines Wahrzeichens
17 Bilder

Bayer-Kreuz: Der Abbau eines Wahrzeichens

17 Bilder

Die Entscheidung zum Rückbau des beleuchteten Schriftzugs fiel bereits im vergangenen Jahr, als die Bayer-Tochter Covestro selbstständig wurde. Der letzte Bayer-Bezug für das Werk in Uerdingen entfiel. „Bayer ist im Chemiepark Krefeld-Uerdingen nicht mehr tätig. Daher wurde kurz nach Bekanntgabe der Eigenständigkeit von Covestro beschlossen, das Bayer-Kreuz in Uerdingen zu demontieren“, erklärt Bayer-Pressesprecher Hans-Bernd Schmitz. Bereits im November 2015 wurde dem Bayer-Kreuz der Strom abgestellt.

Über ein Jahr lang hat es gedauert, bis Bayer alle erforderlichen Genehmigungen für den Rückbau vorlegen konnte und alle organisatorischen Schritte abgeschlossen waren. Bis zuletzt hatten Statiker über den richtigen Platz zur Aufstellung des 500-Tonnen-Krans gegrübelt.

Derzeit scheint es unwahrscheinlich, dass ein neues Logo den Platz des Bayer-Kreuzes einnehmen könnte. Wie ein Covestro-Sprecher auf Nachfrage erklärt, hat man nicht die Absicht, das Bayer-Kreuz durch den Covestro-Ring zu ersetzen, da es sich beim Chemiepark nicht um einen reinen Covestro-Standort handele. Lange Zeit war auch vonseiten der Politik dafür gekämpft worden, das Leuchtschild in anderer Funktion auch ohne das Firmenlogo der Bayer AG zu erhalten.

Beeinträchtigungen durch die Demontage gibt es nach Angaben von Chemiepark-Betreiber Currenta kaum. So wird beispielsweise in dem Produktionsgebäude, auf dem das Leuchtschild mit dem Bayer-Firmenlogo aufgestellt ist, nach Angaben des Betreibers Lanxess während des Abbaus normal gearbeitet.

Mehr Infos zur Geschichte des Wahrzeichens finden Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort