Technik Damit der Akku auch unterwegs noch hält

In den acht neuen Solaris-Bussen der Stadtwerke Krefeld gibt es USB-Stationen, an denen Handys geladen werden können.

Technik: Damit der Akku auch unterwegs noch hält
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Kleine Buchsen mit großem Nutzen: In den acht neuen Solaris-Bussen der Krefelder Stadtwerke (SWK), die seit Herbst 2016 in der Seidenstadt unterwegs sind, gibt es USB-Ladestationen, an denen man sein Handy aufladen kann. Insgesamt zwei Buchsen sind in einem Fahrzeug verteilt, mit jeweils zwei Anschlussmöglichkeiten — eine im hinteren Teil, eine im mittleren Bereich.

Während der Fahrt können also vier Smartphones oder Tablets geladen werden. „Wir halten das für einen sinnvollen Service, weil immer mehr Fahrgäste mit einem Smartphone unterwegs sind und dieses tagsüber viel im Gebrauch haben, so dass der Akku zum Teil recht schnell zur Neige geht“, erklärt Dirk Höstermann, stellvertretender Pressesprecher der SWK.

„Ich finde es sehr gut, weil ich jeden Tag zur Arbeit pendle und ab und zu ist mein Handy dann leer“, erzählt Annett Möller. Von Powerbanks, also mobilen Akku-Ladestationen, halte sie nichts. Diese würden bei ihr immer zu schnell kaputt gehen und man müsse immer daran denken, sie aufzuladen. Um die Ladestationen in den Bussen zu nutzen, benötigt man ein Ladekabel mit Standard-USB-Anschluss. „Ich habe sowieso immer ein Ladekabel dabei, um während der Arbeit ein Tablet zu laden“, erklärt die 38-Jährige. Einziges Manko aus Möllers Sicht: „Man muss darauf hoffen, dass der Platz an der Buchse frei ist. Unbeaufsichtigt möchte ich mein Handy dort nicht anschließen.“ Die Buchsen sind aber so angeordnet, dass man sie problemlos von mehreren Sitzen aus erreichen kann — die Länge des Ladekabels begrenzt die Reichweite.

Je nach Handytyp können bereits wenige Minuten Ladezeit ausreichen, um beispielsweise noch ein paar Anrufe zu tätigen, bevor der Akku den Geist aufgibt. „Ich fahre immer so eine halbe Stunde Bus, danach ist mein Smartphone schon gut voll. Ich find’s cool“, berichtet Markus Behrendt. Der 32-Jährige gibt zu bedenken: „Wenn der Akku komplett leer ist, dann lohnt sich eine kurze Ladezeit nur bei alten Handys. Die neuen Dinger sind ja erst nach fünf Minuten einsatzfähig.“

Jacob Wölb hat sein Smartphone hingegen noch nie im Bus geladen. Von Freunden weiß er aber, dass die Stationen beliebt sind. Die Buchsen würden vor allem von jüngeren Leuten benutzt. „Ich finde, vier Lademöglichkeiten sind vollkommen ausreichend. Einen Streit habe ich deswegen noch nie mitbekommen oder davon gehört“, sagt er. Dies bestätigt auch ein junger Krefelder Schüler, der oft in vollen Bussen unterwegs ist.

Einen dreistelligen Betrag hat die SWK pro Bus in die Ladebuchsen investiert. In den älteren Fahrzeugen werden die Lademöglichkeiten aber auch in Zukunft nicht zu finden sein. Denn: „Eine Nachrüstung wäre dort deutlich teurer und wird daher nicht erfolgen“, erklärt Höstermann.

Sollten sich die Ladestationen auf Dauer bewähren, werde dies bei Bus-Neubestellungen berücksichtigt und diese entsprechend ausgestattet. „Im VRR sind wir meines Wissens damit das erste Unternehmen, das einen solchen Service anbietet.“

Was die drahtlose Netzwerkverbindung (kurz Wlan) in den Bussen angeht, müssen sich Fahrgäste noch ein paar Jahre gedulden: „Eine solche Ausstattung ist derzeit nicht vorgesehen“, so Höstermann.

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