D-Mark unter Omas Matratze

Deutsche Mark: Das ist lange her. Die WZ hat nachgehört, wo man das Altgeld nach sieben Jahren noch loswerden kann.

Krefeld. 14 Milliarden DM. Sie erinnern sich? Deutsche Mark. So viel Altgeld ist nach genau sieben Jahren Euro immer noch im Umlauf. Macht knapp 175 Mark für jeden Bundesbürger - rein statistisch natürlich. Wohin also in Krefeld mit Pfennig und Mark, die plötzlich in alten Taschen oder unter Omas berühmter Matratze auftauchen?

Zur Sparkasse. Ein bis zwei Krefelder kommen hier jede Woche mit Münzen und Scheinen vorbei. "Das sind aber keine nennenswerten Beträge mehr", sagt Sparkassen-Sprecher Michael Rotthoff. Eben das, was man in Mänteln und Taschen noch findet. Der Haken: Wenn man bei der Sparkasse umtauschen will, kostet einen das 2,5 Prozent der Summe als Gebühr, mindestens aber 2,50 Euro.

Zu C&A. Da spart man sich die Gebühren. "Wir sind keine Umtauschzentrum", betont Ivana Porombka von C&A. Aber bei einem Einkauf könne man D-Mark immer noch loswerden. Die Kassierer geben dazu den Umrechnungskurs ein: 1,95583. "Das kommt tagtäglich vor", erzählt Porombka.

Weitere große Unternehmen, die noch D-Mark akzeptieren, seien hingegen selten, sagt Uwe Deichert, Sprecher der Bundesbank in Düsseldorf. "Verstehe ich, ist ja auch ein Aufwand für die." Und auch Joel Smolibowski vom Krefelder Einzelhandelsverband sagt: "Die D-Mark ist kein offizielles Zahlungsmittel mehr. Da ist man auf das Wohlwollen der Geschäfte angewiesen."

Zum Media Markt. Keine Chance. "Das machen wir schon seit zwei Jahren nicht mehr", heißt es aus der Zentrale. Norbert Pfarr vom Media Markt sagt immerhin: "Wenn uns eine Bank das in Euro umwandelt, wüsste ich nicht, warum wir das nicht machen sollten." Allerdings habe danach im vergangenen Jahr kein Kunde gefragt.

Zu Geschäftsbanken. Den Umtausch haben auch die meisten Geschäftsbanken aus ihrem Angebot gestrichen. So wie die Dresdener Bank in Krefeld. "Wir machen das schon seit drei Jahren nicht mehr", bestätigt Geschäftsführer Klaus Minten. Das gehe nur noch über die Bundesbank.

Zur Bundesbank. Hier funktioniert es tatsächlich. Ohne Gebühren und auch ein "zu spät" gibt es nicht, sagt Deichert. Die nächsten Bundesbankfilialen für die Krefelder liegen in Duisburg und Düsseldorf. Allein in der Düsseldorfer Filiale tauschen jeden Tag rund 80 Menschen aus der Region ihre D-Mark-Fünde um. 230 Millionen D-Mark sind im vergangenen Jahr auf diesem Wege in ganz Deutschland zusammen gekommen.

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